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11. März 2021

ESG: Einzigartige Chance für Banken

Das Jahr 2020 und die Covid-19-Pandemie haben bei Europas Banken durchaus tiefe Spuren hinterlassen. Dennoch erweist sich der Sektor insgesamt als relativ stabil. Entscheidend für die Zukunft wird nicht zuletzt der Umgang mit dem Thema Nachhaltigkeit sein.

Michaela Schneider, Geschäftsführende Partnerin bei zeb-Österreich

Wie die Strategie- und Managementberatung zeb in ihrer European Banking Study 2021 zeigt, ergibt sich für viele Finanzinstitute ein zweigeteiltes Bild.

Scharfer Einbruch

Einerseits gingen die Gewinne der 50 größten Banken, zu den auch die Erste Group und die Raiffeisen Bank International zählen, insgesamt um mehr als die Hälfte zurück. Die durchschnittliche Eigenkapitalrentabilität – bereits in den letzten Jahren das Kernproblem vieler Banken – sank weiter von 6,4 Prozent in 2019 auf nur noch rund 3 Prozent in 2020.

Auf der anderen Seite stellt sich die Kapitalausstattung der Banken im Durchschnitt weiter gut dar: „Viele Institute konnten ihre Eigenkapitalposition erhöhen und damit die entsprechenden Kapitalquoten erneut verbessern. Dieses Bild lässt sich in weiten Teilen auch auf den österreichischen Bankenmarkt übertragen“, ergänzt Michaela Schneider, Geschäftsführende Partnerin bei zeb-Österreich.

Pandemie erhöht Kosten

Hauptgrund für den Gewinnrückgang waren deutlich steigende Risikokosten: Sie erreichten den höchsten Wert der letzten sieben Jahre. Auch die österreichischen Banken, die in der Vergangenheit im Vergleich relativ geringe Risikokosten ausgewiesen hatten, mussten durch die Pandemie eine deutlich höhere Risikovorsoge treffen. Anders als in der Finanzkrise konnten aber 80 Prozent der betrachteten Banken die Belastungen aus dem operativen Gewinn stemmen. Nur zehn der großen europäischen Institute, vor allem aus den von Covid-19 sehr stark betroffenen Regionen, haben Verluste geschrieben.

Der Megatrend: ESG

In den nächsten Monaten wird es für die Banken darum gehen, die weiteren wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie zu bewältigen. Doch die nächste Herausforderung steht bereits vor der Tür: ESG (Environment, Social, Governance), der neue Megatrend des 21. Jahrhunderts.

Insgesamt stellt die Studie fest, dass viele wichtige Fragen im Zusammenhang mit ESG noch unbeantwortet sind. Selbst etablierte Ratingagenturen kommen aktuell in ihrer Einschätzung der ESG-Profile von Banken und Unternehmen noch zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen oder stellen nur in begrenztem Umfang Daten zu Verfügung.

Chance: 27 Milliarden Euro jährlich

 Ein anderer, unternehmerischer Blickwinkel auf die ESG-Herausforderung offenbart jedoch ein hohes Chancenpotenzial für Banken. Soll bis 2030 das avisierte 2-Grad Ziel sowie eine Reduktion der Treibhausgase um ca. 55 Prozent erreicht werden, sind hohe klimarelevante Investitionen über alle volkswirtschaftlichen Branchen hinweg erforderlich. Die EU-Kommission geht allein in Europa von einem direkten Finanzierungsvolumen in Höhe von jährlich 1.000 Milliarden Euro aus – konservativ geschätzt. Für Banken könnte das nach Schätzungen von zeb zusätzliche Erträge von fast 27 Milliarden Euro pro Jahr oder 270 Milliarden Euro bis 2030 bedeuten.

Weitere Informationen zur aktuellen Studie können unter European Banking Study 2021 abgerufen werden.

Diese News ist eine Mitteilung des Unternehmens: zeb/HK

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