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7. November 2022

Dividende stabilisiert das Portfolio

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Mag. Harald Kolerus GELD-Magazin / Redakteur

Manfred Huber, Vorsitzender des Vorstands, Euram Bank, erklärt dem GELD-Magazin seine Inflations-Strategie. Dabei fällt sein Blick auch auf Dividendenaktien und Unternehmen, die in der Lage sind, ihre gestiegenen Kosten direkt weiterzugeben.

Der Experte: „Während in den USA die Inflation zum Großteil vom inländischen überhitzten Arbeitsmarkt stammt, ist die Gemengelage in Europa wesentlich komplexer und daher nicht gleichermaßen wirkungsvoll mit Zinserhöhungen zu bekämpfen.“

Manfred Huber, Vorstandsvorsitzender der Euram Bank
Manfred Huber, Vorstandsvorsitzender der Euram Bank

Kein weiterer Brandherd

„In Europa hängt der Großteil der Inflation von externen Faktoren (Energieimporte und Krieg in der Ukraine) ab, zudem befindet sich die Wirtschaft in einem wesentlich fragileren Zustand, sodass die Frage bezüglich Rezession nicht lautet ob – sondern wie schmerzhaft diese ausfallen wird. Sollte es der EU gelingen, ihre Vorstellungen eines globalen Gaspreisdeckels durchzusetzen, wäre deutlich mehr Sicherheit gegeben. Zudem schleppt die EZB die Sorge um hochverschuldete Staaten mit sich herum, einen weiteren Brandherd braucht die EZB sicherlich nicht.“

Value im Portfolio

Mit welchen Strategien können Investoren innerhalb eines Gesamt-Portfolios nun der Inflation entgegensteuern? Huber: „In Inflationszeiten sind insbesondere Aktien jener Unternehmen interessant, die in der Lage sind, ihre gestiegenen Kosten unmittelbar weiterzugeben. Aktien mit einer guten Dividenden-Rendite stabilisieren ebenfalls das Portfolio. Im Anleihebereich können inflationsgeschützte Anleihen einen guten Schutz bieten, jedoch sind diese sehr komplexen Finanzinstrumente nicht frei von Risiken – erwartete Inflation und Laufzeit führten in diesem Jahr bei langlaufenden Anleihen zu herben Kursverlusten.“ 

Aber ist es angesichts der Inflation prinzipiell eine gute oder schlechte Idee in Aktien zu investieren? Der Euram-Vorstandsvorsitzende meint: „In inflationären Zeiten sind Investitionen in Sachwerte die erste Wahl. Favoriten sind Unternehmen, die gestiegene Kosten weitergeben können, eine gute Bilanz aufweisen und nach den teilweise überzogenen Kursverlusten aktuell attraktiv bewertet sind. In diesen Zeiten geben wir Value Aktien ganz klar den Vorzug, da diese weit weniger zinssensitiv sind als Wachstums-Aktien.“

Gold als Beimischung

Huber abschließend: „Gold könnte ein guter Inflationsschutz sein und damit helfen, heftige Kursrückgänge bei Aktien abzufedern. Wir bevorzugen physisches Gold (Barren oder Münzen) gegenüber Papiergold, bei einem Portfolioanteil von 10%.“ 

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Mag. Harald Kolerus GELD-Magazin / Redakteur

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