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1. April 2022

Aktien: Nur kurzes Comeback

An den Börsen gab es seit Jahresanfang wenig Grund zur Freude, liegen doch nahezu alle Assetklassen im Minus. Ausnahmen sind neben Gold inflationsgeschützte Staatsanleihen und Rohstoffe. Aktien könnten jetzt aber ein zumindest temporäres Comeback feiern.

Rohstoffe legten seit Jahresbeginn um gut 34% zu. Mit deutschen inflationsindexierten Staatsanleihen (Linker) konnte ein Ertrag von immerhin 1,3% erzielt werden. Besonders hart traf es hingegen die globalen Aktienmärkte.

Hoffen auf Kriegsende

Daniel Hartmann, Chefvolkswirt, Bantleon
Daniel Hartmann, Chefvolkswirt, Bantleon

Daniel Hartmann, Chefvolkswirt von Bantleon, kommentiert: „Zunächst gab es Gegenwind von der angekündigten Zinswende der Fed. Dann traten immer stärker die geopolitischen Risiken in den Fokus, die im russischen Überfall auf die Ukraine gipfelten. Der damit verbundene Schock schickte speziell die europäischen Aktienmärkte auf Talfahrt. Mittlerweile machen sich erste Hoffnungen auf ein Kriegsende breit.“

Aktien weiter volatil

„An den Aktienmärkten dürfte das Umfeld zunächst volatil bleiben. Jede Nachricht über das Kriegsgeschehen oder mögliche Friedensverhandlungen besitzt das Potenzial, die Kurse heftig nach oben oder unten zu treiben. Sollte sich indes spätestens im Mai ein Waffenstillstand abzeichnen, ist ein Euphorie-Schub vorprogrammiert.

Mit der konjunkturellen Erholung wäre auch der Weg für wieder anziehende Unternehmensgewinne geebnet. Die prominenten Börsenindizes sollten in Anbetracht dessen nicht nur die Vorkrisenniveaus, sondern zur Jahresmitte sogar neue Höchststände ins Visier nehmen. Im ersten Moment hätte sich wieder einmal bewahrheitet, dass politische Börsen nur kurze Beine haben.“

Comeback mit Limits

„Die Freude darüber wird jedoch unserer Einschätzung nach nicht lange währen. Wie zu Jahresbeginn dürften schon bald wieder die Sorgen über den anhaltenden Inflationsdruck und die steigenden Zinsen die Oberhand gewinnen. Mithin werden die Notenbanken die aufhellenden Konjunkturperspektiven zum Anlass nehmen, noch stärker die geldpolitischen Zügel zu straffen.

Auch konjunkturell werden die Bäume im 2. Halbjahr nicht in den Himmel wachsen. Zum Jahresende dürfte daher von den zwischenzeitlichen Kursgewinnen an den Aktienmärkten nicht mehr viel übrigbleiben. Bereits eine schwarze Null wäre an den europäischen Börsen als Erfolg zu werten.“

„Schweres Fahrwasser“

„Alles in allem rechnen wir in unserem Basisszenario nochmals mit einer Risk-on-Welle zur Jahresmitte. Der Risikoappetit dürfte allerdings bald wieder abnehmen. Im 2. Halbjahr sollte das Thema Inflationsdruck und Zinsanstieg erneut dominieren. Die Aktienmärkte werden somit abermals in schweres Fahrwasser geraten. Insgesamt bleibt 2022 auch bei einem zeitnahen Kriegsende ein herausforderndes Jahr für Anleger, in dem mit kaum einer Assetklasse ohne aktives Management ein Blumentopf zu gewinnen ist.

Rechtlicher Hinweis: Die in diesem Beitrag gegebenen Informationen, Kommentare und Analysen dienen nur zu Informationszwecken und stellen weder eine Anlageberatung noch eine Empfehlung oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Anlageinstrumenten dar. Die hier dargestellten Informationen stützen sich auf Berichte und Auswertungen öffentlich zugänglicher Quellen. Obwohl die Bantleon Bank AG der Auffassung ist, dass die Angaben auf verlässlichen Quellen beruhen, kann sie für die Qualität, Richtigkeit, Aktualität oder Vollständigkeit der Angaben keine Gewährleistung übernehmen. Eine Haftung für Schäden irgendwelcher Art, die sich aus der Nutzung dieser Angaben ergeben, wird ausgeschlossen. Die Wertentwicklung der Vergangenheit lässt keine Rückschlüsse auf die künftige Wertentwicklung zu.

Bantleon/HK

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