In den letzten beiden Monaten ging es an den internationalen Aktienmärkten deutlich aufwärts. Auslöser für die Rallye waren die besser als erwartet ausgefallenen Inflationszahlen in den USA und Europa. Kepler Fonds wirft einen Blick auf das aktuelle Marktgeschehen.

Die Experten: „Es wächst dabei die Zuversicht, dass die Inflationsraten ihren Höhepunkt gesehen haben und die Notenbanken daher bei ihren Zinserhöhungen ein wenig den Fuß vom Gas nehmen werden.“ 

Börsen legten zu

„In den letzten Wochen reichte auch jede noch so vage Nachricht aus, um die Börsen nach oben zu treiben. Grund dafür sind auch die eher defensiven Positionierungen der Investoren. Aktien sind in den Portfolios untergewichtet und die Stimmung ist immer noch sehr „bearish“. Das aktuelle Aktien-Momentum setzt all jene unter Druck, die noch immer auf Korrekturen warten, um in den Aktienmarkt einzusteigen. Diese Zurückhaltung und Skepsis der Mehrzahl der Investoren ist ein gutes Zeichen, denn das bedeutet, dass viel Liquidität vorhanden ist, die noch nicht investiert wurde. 

42 % der internationalen Portfoliomanager haben Aktien aus der Eurozone untergewichtet. Das ist ein Extremwert. Die europäischen Aktienmärkte konnten in den letzten Wochen jedoch eine deutlich bessere Performance erzielen als die amerikanischen Pendants. Viele Negativfaktoren scheinen die europäischen Aktienmärkte schon vorweggenommen zu haben. In unseren Mischportfolios bleiben wir daher in Europa auch aufgrund fundamentaler Faktoren stärker gewichtet.“

Value-Aktien übergewichtet

„Global sind wir aktuell bei Value-Titeln übergewichtet. Sollten die Zinsen ihren Höhepunkt erreicht haben und es hier zu weiteren Entspannungen kommen, dann ist es aber an der Zeit, um Wachstumswerte näher zu analysieren und im Portfolio stärker zu gewichten. Das gleiche gilt für Emerging-Markets-Aktien. Diese haben nicht nur heuer, sondern auch in den vergangenen 10 Jahren eine deutlich schwächere Entwicklung als Industrieländer verzeichnet. 

Aktuell gibt es jedoch gute Gründe dafür, dass eine bessere Zukunft bevorsteht. Ein schwächerer US-Dollar aufgrund eines Peaks bei den Inflationszahlen in den USA und ein Kurswechsel in China bezüglich Covid könnten Gründe dafür sein. Des Weiteren sind Emerging-Markets-Aktien aktuell in den globalen Portfolios deutlich unterrepräsentiert. Aktuell halten wir an der neutralen Gewichtung von Emerging-Markets-Aktien im Vergleich zu Industriestaaten fest. Viel spricht aber für eine Neubewertung in unseren Portfolios in den nächsten Wochen. Die Positionierung bei Aktien bleibt unverändert.“

Kepler Fonds/HK