Geldanlage: Wichtige Psychologie
Auch wenn die Märkte derzeit stabil sind, sollte man mental stets für die nächste Krise gewappnet sein. Denn tatsächlich ist Geldanlage nicht nur eine Frage von Zahlen, Renditen und Strategien – sie ist auch stark von Psychologie geprägt.
Karl Freidl und Alexander Eberan, Finanzexperten der Steiermärkischen Sparkasse, analysieren das Zusammenspiel von Psychologie und Börse: „Viele Anleger:innen scheitern nicht an den Märkten selbst, sondern an ihren eigenen emotionalen Reaktionen. Angst, Gier oder Ungeduld können dazu führen, dass man unüberlegte Entscheidungen trifft: zu früh verkaufen, zu teuer kaufen oder überhaupt nicht investieren. Wer diese Mechanismen versteht, kann lernen, kühlen Kopf zu bewahren. Gerade langfristige Anlagen erfordern Durchhaltevermögen – kurzfristige Schwankungen gehören dazu.“
Vermeidung des Herdentriebs
„Eine typische Falle bei der Geldanlage ist die Angst vor Verlusten. Schon kleine Kursrückgänge fühlen sich oft schlimmer an als gleich hohe Gewinne – ein bekanntes Phänomen der Verhaltensökonomie. Wenn Märkte stark steigen, wächst die Versuchung, auf den Zug aufzuspringen, auch wenn die Bewertung überzogen ist. Viele Anleger richten sich unbewusst danach, was die Mehrheit tut, und ignorieren ihre eigene Strategie, auch bekannt als Herdentrieb.
Wer sich bewusst macht, wofür er/sie investiert – etwa die Altersvorsorge oder den Immobilienkauf – bleibt auch in turbulenten Zeiten fokussiert. Eine breite Streuung über Anlageklassen, Regionen und Branchen verringert das Risiko und macht Kursschwankungen leichter erträglich. Wer täglich Finanznachrichten und Kursentwicklungen verfolgt, steigert die Wahrscheinlichkeit impulsiver Entscheidungen und verliert möglicherweise seine langfristige Perspektive aus dem Blick. Märkte schwanken, doch langfristig überwiegt historisch gesehen der Aufwärtstrend.“
Klare Ziele
„Fazit: Emotionen lassen sich nicht komplett ausschalten – aber man kann lernen, sie zu kontrollieren. Mit klaren Zielen, einer durchdachten Strategie und Disziplin vermeidet man, dass kurzfristige Gefühle den langfristigen Erfolg gefährden. Rationalität in der Geldanlage bedeutet nicht Gefühllosigkeit, sondern die Fähigkeit, Entscheidungen auf Basis von Fakten und Planung zu treffen – nicht aus Angst oder Euphorie heraus. Antizyklisches Investieren erfordert Geduld und starke Nerven, bietet aber langfristig Chancen. Die Beratung durch Profis ist eine gute Unterstützung, nicht in die bekannten Fallen der Geldanlage zu laufen. Auch das Steiermärkische Sparkasse Private Banking setzt die Strategie des antizyklischen Investierens für die Kund:innen ein.“
Steiermärkische Sparkasse/HK