11. November 2025

Zinsen stützen Anleihen

Die Leitzinsen konvergieren auf dem niedrigsten Niveau der letzten Jahre. 2026 könnten sie recht stabil bleiben – gut für Strategien, denen es um laufenden Ertrag geht. Dann kann man auch mit Unternehmensanleihen viel verdienen.

Chris Iggo, CIO Core bei AXA Investment Managers, analysiert: „Die niedrigeren und stabilen Zinsen weltweit bestätigen uns darin, dass man künftig vor allem an den Coupons verdienen wird. Die Zinsstrukturkurven machen das möglich, aber nur um den Preis eines höheren Durationsrisikos. Inflation und Fiskalpolitik bleiben zwar Risikofaktoren, doch rechnen Anleger nicht mit einer Verschlechterung.“

Positiver Ausblick

Chris Iggo, AXA IM CIO Core Investments.
Chris Iggo, CIO Core bei AXA Investment Managers

„Stabile und niedrigere Zinsen sind meist gut für Unternehmensanleihen – zumal die Credit Spreads schon jetzt so eng sind, dass die Renditedifferenzen zwischen den Ratingklassen kaum noch weiter fallen können. Dabei gilt es aber einiges zu beachten: Zunächst einmal sind Staatsanleihen gegenüber Zinsswaps billiger geworden; die Staatsanleihenrenditen liegen heute über den Swapsätzen. Vergleicht man Unternehmensanleihen mit Swaps, sieht der Spread auf einmal sehr viel weiter aus. Manche institutionelle Investoren nutzen Swapsätze als Benchmark; Unternehmensanleihen bleiben für sie also attraktiv. Der Spread amerikanischer Investmentgrade-Titel gegenüber Swaps beträgt etwa 120 Basispunkte, der Spread gegenüber Staatsanleihen aber nur 82.

Und das ist nicht alles. Wegen der engen Spreads müssen Anleger nur auf wenig Rendite verzichten, wenn sie die Kreditqualität ihres Portfolios anheben. Die Renditedifferenz zwischen europäischen Investmentgrade-Anleihen mit BBB- und AA-Rating beträgt zurzeit gerade einmal 38 Basispunkte. In den USA liegt der Abstand bei etwa 50 Basispunkten, ebenfalls ein Tiefststand. Wenn Anleger also zu hohe Bewertungen und Volatilität fürchten, können sie sich auch bei einer besseren Kreditqualität ordentliche Renditen sichern.“

Unternehmen bleiben stabil

„Bei Anleihenverlusten denke ich erst einmal an eine fallende Kreditqualität statt an steigende Zinsen. In der Vergangenheit hatten Verluste mal die eine und mal die andere Ursache. Steigende Zinsen sind aber nicht zu erwarten, außer bei einem angebotsbedingten Inflationsschock. Sorgen machte man sich zuletzt eher über die Kreditqualität, vor allem bei Private Debt. Anleihen waren hingegen äußerst stabil, was angesichts der guten Konjunktur und des hohen nominalen Wachstums auch nicht anders zu erwarten war. Das bestätigen auch die Drittquartalszahlen der Unternehmen. Laut Bloomberg sind die Umsätze der S&P-500-Unternehmen um über 8% gestiegen.“

AXA Investment Managers/HK

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