„Eine Zinssenkung durch die EZB steht am Donnerstag, 5.6., auf der Tagesordnung, wobei die Senkung um 25 Basispunkte auf 2,0 % wahrscheinlich die letzte in diesem Zyklus sein dürfte“, sagt Laura Cooper, Anlagestrategin beim Vermögensverwalter Nuveen.

Die Expertin zum Zins-Umfeld: „Niedrigere Energiepreise, bevorstehende fiskalische Impulse und geringere Risiken einer globalen Rezession rechtfertigen unserer Ansicht nach eine abwartende Haltung hinsichtlich weiterer geldpolitischer Maßnahmen. Zwar könnte im September eine mögliche Senkung der Versicherungsprämien erfolgen, diese hängt jedoch von den eingehenden Daten ab – angesichts der gedämpften handelsbedingten Erwartungen scheinen die Risiken jedoch eher auf der Aufwärtsseite zu liegen.“

Zölle: Sorgen bleiben

„Die Zollsorgen bleiben zwar bestehen, doch haben die jüngsten Entwicklungen unserer Ansicht nach die Risiken eines Handelskriegs deutlich verringert. Der gemäßigtere Ton der eher zurückhaltenden Mitglieder deutet weiter darauf hin, dass der EZB-Rat den Einlagensatz innerhalb seiner neutralen Bandbreite von 1,75 % bis 2 % belassen wird. Die begleitende Erklärung dürfte sich gegenüber April kaum ändern und weiterhin die erhöhte Unsicherheit und die Beibehaltung eines datenabhängigen Ansatzes betonen. Die aktualisierten Prognosen werden daraufhin untersucht werden, ob die EZB davon ausgeht, dass der Preisdruck in diesem Jahr unter ihrem Ziel von 2 % liegen wird. Wir sehen die Risiken für die Kerninflation jedoch weiterhin als begrenzt an und behalten unsere Wachstumsprognosen für dieses und das nächste Jahr bei 1 % bzw. 1,5 %.

Die bevorstehenden fiskalischen Impulse werden die Überzeugung der politischen Entscheidungsträger stärken, bis zum Jahresende abzuwarten, um die Auswirkungen der Kombination aus Infrastruktur- und Verteidigungsausgaben zu bewerten. Dieser Paradigmenwechsel für die Region rechtfertigt höhere Renditen, einen stärkeren Euro und mittelfristig eine breitere strukturelle Unterstützung für europäische Vermögenswerte.“

Nuveen/HK