Wind of change – good news!
Wenige Monate nach Ausbrechen des Corona-Virus zeigt sich für uns alle die enorme Kraft dieser Krise für radikale und dauerhafte Veränderungen in vielen Bereichen – allen voran für Klima und Ökologie.
Die Kraft des Menschen liegt darin, Einfallsreichtum zu besitzen, um sein Schicksal in die Hand zu nehmen und eine bessere Zukunft zu planen. Wir kommen zum Nachdenken darüber, wie die Welt innerhalb von wenigen Jahren aussehen könnte. Und genau darin liegt das Geschenk dieser Krise.
Klimawandel: Treibhausgas-Werte sind bereits auf neuem Rekordhoch
Seit Jahren gibt es immer wieder Meldungen über neue Treibhausgas-Rekordwerte in der Atmosphäre. Die Konzentrationen steigen Jahr für Jahr. Ein Ausbremsen oder gar eine Umkehr dieses Trends ist nicht in Sicht – trotz der weltweiten Corona-Einschränkungen. Auch wenn die Emissionen in der ersten Jahreshälfte um 8 Prozent im Schnitt gesunken sind, reicht diese historische Senke nicht aus, um den Aufwärtstrend zu unterbrechen, wie der Jahresbericht der WMO (World Meteorological Organization) unterstreicht.
Angesichts der belastenden Daten stehen weltweit alle, die an Schalthebeln sitzen unter starkem Druck der Interessengruppen, sich stärker für die Steuerung der ökologischen Nachhaltigkeit einzusetzen.
EU-Klage von jungen KlimaschützerInnen
Sechs junge Menschen haben mehrere EU-Staaten angeklagt, weil diese zu wenig gegen den Klimawandel tun und so das Recht auf Leben verwirken. Mit erstem Erfolg: Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat ihre Klage nun als besonders dringlich eingestuft. Die Kläger berufen sich nicht etwa auf das Pariser Klimaabkommen, sondern auf das in der Europäischen Menschenrechtskonvention verbürgte Recht auf Leben (weil schwere Waldbrände zunehmen) sowie Nichtdiskriminierung (weil sie aufgrund ihres Alters länger und schwerer unter dem Klimawandel leiden würden als ältere Menschen).
Freisetzung enormen kreativen Potentials
Viele Menschen haben im Moment aufgrund des Lock Downs mehr Zeit denn je und nützen diese kreativ konstruktiv. Die positiven Meldungen sprudeln jedenfalls wie heiße Quellen aus dem Boden, vermag man diese auch wahrzunehmen. Neuartiges Material soll Licht, also Solarenergie, über Jahre speichern: Ein Team der Lancaster University hat ein neuartiges Material entwickelt, das in der Lage ist, Energie langfristig zu speichern. Das Material wird mit Licht aktiviert und gibt die gespeicherte Energie dann bei Bedarf als Hitze wieder ab.
Für den deutschen Zukunftspreis waren die Entwickler eines neuen Dämmsystems nominiert. Die Glass-Bubble-Technik soll Abhilfe für den Klimaschutz im Bereich der Wohngebäude schaffen. Altbauten nachträglich mit aufgeschäumtem Kunststoff zu dämmen, ist schlecht fürs Klima. Die nachhaltige Alternative: Eine spritzbare Masse, die aus winzigen Glaskugeln besteht, recycelbar ist und viel CO2 spart.
Good news kommen zur richtigen Zeit
In der dänischen Nordsee sollen keine neuen Ölfelder mehr erschlossen werden. Dänemark plant somit den Ausstieg aus der Ölförderung. „Die Lizenzvergabe wurde gestoppt, bis 2050 soll die Förderung komplett eingestellt werden. Das steht im Einklang mit unserer Entscheidung, bis 2050 fossilfrei zu sein“, sagte Umweltminister Dan Jørgensen.
Weiters haben sich 14 Länder weltweit, alle Mitglieder im Ocean Panel (Gremium für nachhaltige Meereswirtschaft), dazu verpflichtet, ihre nationalen Gewässer nachhaltig zu bewirtschaften. Sie haben einen Aktionsplan vorgestellt mit dem Ziel, bis 2030 ein Drittel der Meere unter Schutz zu stellen. Co-Vorsitzende des Gremiums ist die norwegische Ministerpräsidentin Erna Solberg. Die Meere sind durch den Klimawandel, Verschmutzung, illegale Fischerei und den Verlust der biologischen Vielfalt bedroht. Eine nachhaltige Nutzung könnte auch dazu beitragen, den globalen Temperaturanstieg auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Großartig, bitte nur weiter so mit vielen, vielen good news!