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20. März 2023

Weltwassertag: „Saubere“ Unternehmen

Schätzungen zufolge haben bis zu 1,1 Milliarden Menschen keinen Zugang zu Süßwasser, die Lage ist prekär. Emma Hall, Investmentanalystin bei Aegon, wirft anlässlich des Weltwassertags einen Blick auf interessante Unternehmen rund um das wertvolle Nass.

Wasser

„Sowohl Einzelpersonen als auch Unternehmen können den Wasserverbrauch reduzieren. Mit Hilfe von Technologien wird dies sogar immer einfacher. Die Textilindustrie zum Beispiel steht auf der schwarzen Liste, wenn es um den Wasserverbrauch geht. Sie ist – nach der Landwirtschaft – die zweitgrößte wasserintensivste Branche und produziert fast 20 % des weltweiten Abwassers.

Kornit Digital: Sparpotenzial

Emma Hall, Investmentanalystin bei Aegon Asset Management
Emma Hall, Investmentanalystin bei Aegon Asset Management

„Ein wichtiges Technologieunternehmen, das sich für die Verringerung der Wasserverschwendung und die Förderung einer nachhaltigen Textilproduktion einsetzt, ist Kornit Digital. Kornit stellt Textildruckmaschinen her, die ein Verfahren verwenden, das zu 100 % ohne Wasser auskommt und keine Vorbehandlung, kein Dämpfen oder Waschen erfordert. Zudem nutzt das Unternehmen umweltfreundliche Farben, die ungefährlich, ungiftig und biologisch abbaubar sind. Die digitale Drucktechnologie zielt auch darauf ab, Überproduktionen zu vermeiden, indem sie eine Produktion auf Abruf ermöglicht – ein wesentlicher Vorteil des Digitaldrucks gegenüber analogen Druckmaschinen.

Das Unternehmen schätzt, dass seine Technologie bis 2026 4,3 Billionen Liter Wasser und 17,2 Milliarden Kilogramm Treibhausgasemissionen einsparen und die Überproduktion in der Modeindustrie um mehr als eine Milliarde Artikel reduzieren könnte.“

Energy Recovery: Neues Süßwasser

„Unter Entsalzung versteht man das Ausscheiden von Salz aus Meerwasser, um Süßwasser zu gewinnen. Energy Recovery hat ein Umkehr-Osmoseprodukt entwickelt, welches die Energiekosten der Entsalzung um schätzungsweise 60 % senken kann. Das Unternehmen setzt diese Technologie inzwischen auch zur Senkung des Energiebedarfs im Abwasser- und Kühlungsmarkt ein, wo die Vorschriften zur Reduzierung der Emissionen immer strenger werden.

Im Jahr 2021 sparten die Produkte von Energy Recovery für die Kunden der Wasserentsalzungsindustrie etwa 3,9 Milliarden Dollar an Energiekosten und halfen ihnen, 30 Terawattstunden an Energieverbrauch zu vermeiden, was einer Senkung des weltweiten Energieverbrauchs von Trinkwasserversorgern um 4 % entspricht. Die Vermeidung von ca. 14,5 Millionen Tonnen Kohlenstoffemissionen entspricht nach Einschätzung des Unternehmens der Einsparung von mehr als 3,1 Millionen Autos pro Jahr.

Tetra Tech: Recycling

„Wasserrecycling war in der Vergangenheit die böse Schwester der Entsalzung. Die Akzeptanz in der Öffentlichkeit ist in der Regel geringer, da einige Menschen Schwierigkeiten haben, Trinkwasser zu akzeptieren, das durch Toiletten oder Abflüsse geflossen ist. Eine Studie der Stanford University hat jedoch kürzlich ergeben, dass recyceltes Abwasser nicht nur genauso sicher zu trinken ist wie herkömmliches Trinkwasser, sondern sogar weniger toxisch sein kann als Quellwasser.

Tetra Tech hat die Kläranlage Albert Robles Recycling and Environmental Learning in Südkalifornien entworfen, um die Abhängigkeit von importiertem Wasser für vier Millionen Menschen zu verringern. Die Anlage hat das Potenzial, 28 Millionen Gallonen Grundwasser pro Tag aufzubereiten und umfasst auch ein Lernzentrum, in dem die örtliche Gemeinde über Wasserwiederverwendung und Wassererziehung informiert wird.“

Um auf die große Bedeutung von Wasser hinzuweisen, beschlossen die UN 1993, jedes Jahr den 22. März als Weltwassertag zu deklarieren. Damit soll sowohl der hohe Wert des Wassers gefeiert, als auch auf die anhaltende Wasser- und Sanitärkrise hingewiesen werden. Mit dem diesjährigen Thema „Gemeinsam schneller zum Ziel“ („Accelerating Change“) soll die Wichtigkeit nationaler und internationaler Zusammenarbeit in Bezug auf die Einhaltung des Sustainable Development Goal 6 in den Fokus gerückt werden. In diesem Ziel formulierten die UN den Willen, bis 2030 sauberes Wasser und Sanitärversorgung für alle Menschen zu gewährleisten – der Zugang zu Wasser soll kein Privileg sein.

Aegon AM/HK

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