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29. November 2022

Wachstum: Starke Abschwächung

Dank der umfangreichen fiskal- und geldpolitischen Maßnahmen im Jahr 2021 ist das globale Wachstum 2022 relativ moderat ausgefallen, auch wenn es sich verlangsamt hat. 2023 wird sich das Wachstum aber stark abschwächen, wobei die Inflation sinken sollte.

François Rimeu, Senior Strategist, La Française AM, analysiert: „Wir gehen davon aus, dass das globale Wachstum heuer bis zum Jahresende bei knapp 3 % liegen wird. Angesichts der geldpolitischen Straffung in diesem Jahr befürchten wir jedoch, dass sich das Wachstum 2023 stark abschwächen wird.“

Minus in der Eurozone

François Rimeu, Senior Strategist bei La Française Asset Management
François Rimeu, Senior Strategist bei La Française Asset Management

„Die Wachstumsprognosen sind in den letzten sechs Monaten bereits deutlich gesunken (von 2 % auf -0,1 % in der Eurozone und von 1,9 % auf 0,4 % in den USA; Quelle: Consensus Bloomberg). Betrachtet man jedoch einige historisch verlässliche Frühindikatoren (ZEW-Indikator für die Konjunkturerwartungen, Ifo-Geschäftsklimaindex, Federal Reserve District Banks), könnten diese Abwärtskorrekturen sogar als optimistisch bezeichnet werden.“

Inflation lässt nach

„Die Inflation ist schwer abzuschätzen, insbesondere im derzeitigen Umfeld. Was passiert mit den Energiepreisen? Wird sich China wieder öffnen und seine Null-Covid-Politik beenden? Diese Fragen sind schwer zu beantworten und werden sich möglicherweise massiv auf die Inflation auswirken. Dennoch könnte man unsere Erwartungen wie folgt zusammenfassen: Die Inflation wird in den kommenden Monaten in den USA vermutlich deutlich zurückgehen. Die Teuerung in der Eurozone wird sich vermutlich ähnlich entwickeln, allerdings mit größerer Ungewissheit bezüglich der Gaspreisentwicklung.

Auch wenn die Inflation zurückgeht, bleibt sie unseres Erachtens zu hoch, als dass die Zentralbanken ihre Straffungspolitik einstellen könnten, zumindest in den kommenden Monaten. Solange sie keinen deutlichen Rückgang der Inflation oder eine starke Beeinträchtigung des Arbeitsmarktes feststellen, werden sie die finanziellen Bedingungen weiter verschärfen (Zinserhöhungen, quantitative Straffung). In der zweiten Jahreshälfte, wenn sich das Wachstum verschlechtert hat, könnten sie ihre Geldpolitik wieder lockerer gestalten.“

Strategie: Weniger Risiko

„Vor diesem Hintergrund bevorzugen wir bei unserer Allokation für 2023 festverzinsliche Wertpapiere, insbesondere weniger risikoreiche Anlagen. Wir glauben, dass sowohl die Realzinsen als auch die Nominalzinsen (kurzes Ende der Kurve) in den USA im Jahr 2023 sinken könnten. Außerdem gehen wir davon aus, dass Investment-Grade-Securities im Jahr 2023 relativ attraktive Renditen bieten könnten. Bei Aktien sind wir weniger optimistisch, da ein geringeres Wachstum und eine negative Lohninflation die Gewinne beeinträchtigen könnten. Ebenso vorsichtig sind wir gegenüber dem risikoreicheren Teil des High-Yield-Marktes.

La Française AM/HK

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