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23. November 2022

Volatilität bietet auch Chancen

Volatilität ist zum stetigen Begleiter an der Börse geworden. So war auch der Oktober wieder von großen Schwankungen geprägt. Während die Märkte sich zum Monatsbeginn erholten, trat kurz darauf wieder eine Abwärtsbewegung ein, die gegen Monatsende von einer positiven Dynamik abgelöst wurde.

David Haynal, Portfoliomanager des Mischfonds Sturdza Family Fund bei Eric Sturdza Investments
David Haynal, Portfoliomanager des Mischfonds Sturdza Family Fund bei Eric Sturdza Investments

Gastautor: David Haynal, Portfoliomanager des Mischfonds Sturdza Family Fund bei Eric Sturdza Investments

Nachdem sich die Marktlage im Oktober verbessert hat, bleiben viele Fragen angesichts einer Vielzahl bestehender Unsicherheitsfaktoren offen. Noch immer herrscht vor den Toren der Europäischen Union der Ukraine-Krieg mit signifikanten Auswirkungen auf die europäischen Volkswirtschaften und die Energiesicherheit. Innerhalb Europas gibt es Spannungen und zentrifugale Kräfte, wie sich an den Wahlen in Italien ablesen lässt. Die Absicht der Europäischen Zentralbank, weiterhin ihre restriktive Geldpolitik fortzuführen, die zum primären Ziel die Inflationsbekämpfung hat, übt Druck auf den Euro und weitere Assets aus. Der Rückgang des Einkaufsmanagerindex (Eurozone S&P Global Composite Purchasing Managers Index (PMI)) von 48,1 auf 47,3 im Oktober offenbart, wie angeschlagen der wirtschaftliche Ausblick ist und liefert den passenden Rahmen für die zunehmende Anzahl an Unternehmen, die Gewinnwarnungen herausgeben.

Die Inflation in den USA hat sich im September im Vergleich zu den Vormonaten zwar etwas abgeschwächt, aber bleibt mit 8,2 Prozent noch immer auf einem hohen Niveau. Die Federal Reserve hat auf ihrer jüngsten Sitzung weiter an der Zinsschraube gedreht und den Leitzins auf eine Spanne von 3,75 bis 4,00 Prozent angehoben. Investoren erwarten zunehmend, dass der Höhepunkt der Inflation bereits erreicht wurde. Laut der Umfrage der American Association of Individual Investors (AAII) hat sich die Stimmungslage im November dementsprechend etwas aufgehellt und ist nun ausgewogener.

Entwicklung weiterhin von Volatilität geprägt

Wir bleiben weiterhin defensiv aufgestellt, da wir davon ausgehen, dass die Risiken und Unsicherheit noch beträchtlich sind. Der Markt wird von einer Reihe bekannter Risiken wie der Energieknappheit in Europa, dem lahmenden Fortschritt im Ukraine-Krieg oder der strafferen Geldpolitik in den USA bestimmt. Die Ungewissheit bezüglich des Wachstumspfads im kommenden Jahr 2023 machen die Sache noch komplizierter. Dieser komplexe makroökonomische Rahmen macht es umso aussichtsloser, auf Market Timing zu setzen.

Jedoch bietet die vorhandene Risikoaversion in diesem Markt auch Möglichkeiten. Für Investoren mit längerem Anlagehorizont, bietet der Markt die Chance, sich auf die qualitativ hochwertigsten Unternehmen zu attraktiven Preisen zu konzentrieren, um damit die Basis für langfristige Renditen zu schaffen. Das volatile Marktumfeld bietet gute Einstiegszeitpunkte für eine Reihe führender, wachsender Unternehmen mit starken Bilanzen und einer hohen Preissetzungsmacht, die die Quelle künftiger realer Renditen sein werden. In unserem global anlegenden Multi-Asset-Portfolio haben wir beispielsweise während der Marktkorrektur neue Positionen bei führenden Healthcare-Dienstleistungsfirmen wie Sartorius, Coopers oder Boston Scientific aufgebaut, Unternehmen mit langfristigem Upside- und Wachstumspotenzial in einem weitgehend azyklischen Endmarkt. Wir haben unser Exposure in japanische Aktien reduziert, da wir den Eindruck hatten, dass sich aus mikroökonomischer und währungspolitischer Sicht das Umfeld eingetrübt hat. Jedoch sehen wir den japanischen Yen weiterhin als signifikant unterbewertet an.

Die hier enthaltenen Ansichten und Aussagen sind die der Banque Eric Sturdza SA in ihrer Eigenschaft als Anlageberater des Fonds im Oktober 2022 und basieren auf internen Recherchen und Modellen. Die vollständigen Haftungsausschlüsse finden Sie unter ericsturdza.com.

Sturdza/SJ

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