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6. September 2022

USA: Sanfte Landung?

Auch wenn es eine Gratwanderung bleibt, lassen die Wirtschaftsdaten im Moment die Hoffnung auf eine „sanfte Landung“ der US-Wirtschaft zu. Das meint Olivier de Berranger, CIO bei LFDE. Weiters könnte sich ein sehr gutes Umfeld für Aktien in den USA ergeben.

Olivier de Berranger, CIO bei LFDE
Olivier de Berranger, CIO bei LFDE

Die sanfte Landung wäre ein Szenario, in dem die Fed ihre geldpolitische Straffung bis zum Ende weiterverfolgen würde, ohne dass es hierdurch zu einer Konjunkturschwäche käme, die ausgeprägter wäre als die der vergangenen Monate. „Das wäre ein ideales Umfeld, in dem die Aktienmärkte auf der Grundlage solider Fundamentaldaten wieder Fahrt aufnehmen könnten“, so Olivier de Berranger.

Inflationsdruck nimmt ab

Der Experte betrachtet bei seiner Einschätzung die Inflation in den USA: „Blickt man über die Monatszahlen hinaus, lässt sich feststellen, dass Vieles auf ein allmähliches Nachlassen des Inflationsdrucks hindeutet. Im Automobilsektor, der im Frühjahr 2021 einen hohen Beitrag zur Inflation geleistet hat, ist ein anhaltender Rückgang der Gebrauchtwagenpreise sowie eine Wiederaufstockung der Neuwagenbestände zu beobachten, was eine Stabilisierung der Preise zur Folge haben dürfte. 

Ganz allgemein dürfte die allmähliche Entspannung bei den globalen Lieferketten, die in den vergangenen Quartalen durch Engpässe beeinträchtigt waren, zu einer Verringerung des Preisdrucks auf Konsumgüter beitragen. Auch bei Immobilien, die bei der Teuerung in den vergangenen Monaten ebenfalls eine bedeutende Rolle spielten, zeichnet sich eine Mäßigung ab. Schließlich dürfte auch die starke Aufwertung des US-Dollars gegenüber den meisten anderen Währungen zu einer Disinflation bei Importprodukten führen.“

US-Wirtschaft: Sicherheitsnetze

„Diese Aussichten auf eine Verringerung der Inflation sind gute Nachrichten für die Wirtschaftsakteure. Mit ihnen gehen aber auch weniger positive Entwicklungen einher, insbesondere ein stockender Konsum, die Gefahr des Aufbaus von Überbeständen und ein negativer Wohlstandseffekt durch den bevorstehenden Rückgang der Immobilienpreise. Die US-Wirtschaft verfügt allerdings über mehrere Sicherheitsnetze. 

Zunächst einmal beginnen die Privathaushalte gerade erst damit, aus den erheblichen Sparreserven zu schöpfen, die sie während der Coronakrise aufgebaut haben. Hinzu kommt, dass weder Privathaushalte noch Unternehmen insgesamt übermäßig verschuldet sind und dass sich die Rentabilität der Unternehmen auf hohem Niveau halten konnte. Schließlich befindet sich auch der Arbeitsmarkt weiterhin in sehr guter Verfassung. Die Anträge auf Arbeitslosenunterstützung steigen nur sehr moderat und Neuanträge gehen seit einigen Wochen sogar zurück. Die Anzahl offener Stellen ist im Vergleich zur Zahl der Arbeitsuchenden weiterhin hoch und es werden in solidem Umfang neue Arbeitsplätze geschaffen, mit über 300.000 neuen Stellen allein im August.“ 

LFDE/HK

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