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4. Mai 2021

USA: Biden bricht Rekorde

Die unter Joe Biden erreichten Rekorde liegen jenseits der Erwartungen – seien es die vorgeschlagenen und bereits umgesetzten Konjunkturpakete, die Unternehmensergebnisse, der Aufschwung am Arbeitsmarkt oder auch die Hilfsmaßnahmen der Fed. Nicht zuletzt profitiert die Börse.

Olivier de Berranger, CIO bei LFDE
Olivier de Berranger, CIO bei LFDE

Olivier de Berranger, CIO bei LFDE, kommentiert: „Um nur einige Beispiele zu nennen: Amazon hat seinen Nettogewinn im ersten Quartal 2021 verdreifacht und damit sämtliche Erwartungen übertroffen“.

Tech-Riesen gewinnen

„Ob Lockdown oder nicht, Amazon floriert. Die anderen Technologieriesen stehen dem in nichts nach: Die Nettogewinne stiegen bei Alphabet um 163 %, bei Apple um 110 %, bei Facebook um 94 % und bei Microsoft um 44 %.

Zu einem (kleinen) Teil kommen diese Gewinne nicht nur den Aktionären zugute. So beschloss Amazon, wenn auch unter politischem Druck, den Lohn von 500.000 seiner am schlechtesten bezahlten Mitarbeiter zu erhöhen. Generell stieg das verfügbare Einkommen der Haushalte dank der von der Biden-Administration verteilten Hilfsschecks im März um beispiellose 21 %.“

Massive Hilfe: 1,9 Billionen Dollar

„Auf Bundesebene bewegen sich die von Joe Biden initiierten Hilfs- und Investitionsprogramme jenseits bekannter Maßstäbe: Nach zwei bereits unter Trump verabschiedeten, umfangreichen Hilfsprogrammen legte Biden gleich nach Amtsantritt im Rahmen des American Rescue Plan weitere 1,9 Billionen Dollar an Anreizen drauf. Doch damit nicht genug, denn mit dem American Jobs Plan und dem American Families Plan im Umfang von insgesamt fast 4 Billionen Dollar für Infrastruktur, Gesundheitswesen, Familien in Notlage, Bildung usw. schlägt er nun weitere Maßnahmen vor.“

Zuviel des Guten?

„Die beiden derzeit diskutierten, neuen Pläne stoßen bei den Republikanern auf Widerstand und sorgen auch bei gemäßigteren Demokraten für Diskussionen. Aber wie viele Demokraten werden es letztlich wagen, sich gegen Hilfsprogramme auszusprechen, die vor den Zwischenwahlen in Kraft treten werden?

In puncto Tatkraft überschreiten die USA aktuell also wie so oft in der Geschichte und trotz aller Defizite die Grenze des Vorstellbaren. Darüber hinaus hinterfragt man sich auch selbst: Die weiteren Pläne Bidens sehen eine erhebliche Steuererhöhung für die Reichsten und Unternehmen vor. Dies ist eine Abkehr von dem seit Jahrzehnten praktizierten Steuerdumping.“

Gesättigte Märkte

„Es gibt derart viele gute Nachrichten, dass die Märkte, einhergehend mit der Sorge vor Steuererhöhungen und Inflation, trotz der Rekorde jüngst kaum zugelegt haben. Die Märkte sind von Erfolgen gesättigt und hegen eine vage Angst vor den Folgen. Sie verdauen den Überfluss. Der Umstand, dass weder die Aktien- noch die Anleihenmärkte in die Höhe schießen, ist jedoch ein gutes Zeichen: Dies bedeutet, dass sie sich nicht in einer Phase des irrationalen Überschwangs, sondern der vernünftigen Zuversicht befinden. Auf kurze Sicht kann das frustrierend sein, aber langfristig wirkt das beruhigend.“

LFDE/HK


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