18. April 2025

Trump: Nicht sympathisch

Eine deutliche Mehrheit der österreichischen Bevölkerung hat keine Sympathien für Donald Trump und bezweifelt, dass er seine Wahlversprechen einhalten kann. Seine Migrationspolitik stößt aber überwiegend auf Verständnis.

Dr. Andrea Fronaschütz, Leitung Gallup Institut
Dr. Andrea Fronaschütz, Leitung Gallup Institut

Fast drei Viertel der Österreicher:innen (73%) stehen laut einer Umfrage des Österreichischen Gallup-Instituts Donald Trump sehr oder eher negativ gegenüber. Nur ein Fünftel sieht den Republikaner positiv. 76% der Befragten schreiben dem US-Präsidenten Impulsivität zu, nur 11% halten seine Entscheidungen für gut überlegt. Gleichzeitig herrscht Einigkeit darüber, dass Trump „mehr Geschäftsmann als Politiker“ ist (71%), dass man sich nicht auf ihn verlassen kann (69%) und dass sein Regierungsstil „diktatorisch“ ist (68%).

Überwiegend negativ

60% der Bevölkerung sind der Meinung, dass Trump schlechte Berater:innen hat und ebenso viele glauben, dass er nur seine eigenen Interessen verfolgt. Rund die Hälfte geht davon aus, dass er sich „von anderen manipulieren“ lässt. Auch hinsichtlich der Umsetzung seiner Ziele überwiegen die Zweifel. Nur 15% der Befragten trauen Trump zu, sein zentrales Wahlversprechen, die USA „wieder groß zu machen“, einzulösen. Zwei von drei Befragten (64%) glauben hingegen, dass seine Präsidentschaft den USA eher schaden wird. Gerade einmal 33% halten es für möglich, dass Trump den Krieg in der Ukraine beenden wird, noch weniger sehen ihn in der Lage, Frieden im Nahen Osten zu schaffen (23%).

Immerhin 39% der österreichischen Bevölkerung stimmen allerdings der Aussage zu, dass Trump grundsätzlich gute Ideen habe, diese aber zu radikal umsetze. Unter seinen innen- und außenpolitischen Maßnahmen stößt vor allem die Verschärfung der US-Migrationspolitik auf Verständnis (62%). Beim Thema Bürokratieabbau in US-Behörden zeigt sich ein gespaltenes Meinungsbild: 45% der Befragten halten diese Maßnahme für sinnvoll, 44 % stehen ihr kritisch gegenüber. Deutlich ablehnender reagieren die Befragten auf andere Pläne und Entscheidungen Trumps: 80% haben kein Verständnis für eine Lockerung des Arbeitsrechts in den USA, 75% für bildungspolitische Maßnahmen wie die Abschaffung des Bildungsministeriums.

Nerv getroffen

Ähnlich kritisch werden der Austritt aus internationalen Organisationen wie der WHO (71%), die Einführung höherer Importzölle (70%), die verstärkte Förderung fossiler Brennstoffe (68%) sowie die Einschränkungen für US-Bundesrichter (68%) gesehen. Donald Trump genießt unter den Anhänger:innen der FPÖ eine deutlich höhere Zustimmung als in der Gesamtbevölkerung. Dies gilt sowohl für seine Person als auch für seine politischen Vorhaben. Andrea Fronaschütz, Leiterin des Österreichischen Gallup-Instituts: „Die Verschärfung der Migrationspolitik durch die Trump-Administration trifft in Österreich durchaus einen Nerv. Dennoch genießt der US-Präsident wenig Sympathie. Unsere Forschung zeigt, dass die Bürger:innen von der politischen Führung Klarheit, Besonnenheit und Stabilität erwarten – besonders in schwierigen Zeiten. Trump erfüllt diese Erwartungen nicht, seine Unberechenbarkeit führt vielmehr zu Verunsicherung.“

Weitere Informationen zur Studie finden Sie hier.

Gallup/HK

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