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18. August 2022

Tech-Titel: Jahr des Umbruchs

Globale Technologietitel erlebten im Juli einen bemerkenswerten Aufschwung. Jedoch verwundert einige Anleger die schwache Performance des Sektors im bisherigen Jahresverlauf. Denny Fish, Portfolio-Manager bei Janus Henderson Investors, beleuchtet die Tech-Szene.

Denny Fish, Portfolio Manger bei Janus Henderson
Denny Fish, Portfolio Manger bei Janus Henderson

„Dieses Jahr haben größtenteils makroökonomische Faktoren Tech-Aktien belastet, da die Investoren Gegenwind wie Inflation, steigende Zinsen und eine potenzielle Konjunkturverlangsamung sowie deren Auswirkungen auf Unternehmens-Fundamentaldaten sowie Aktienkurse berücksichtigt haben. Es war ein Jahr des Umbruchs, da die Ära der äußerst akkommodierenden Geldpolitik – vielleicht abrupter als erwartet – zu einem Ende gekommen ist.“

Tech-Aktien unter Druck

„Viele Wachstumstitel, die auf technologieorientierte, langfristige Themen ausgerichtet sind, gerieten unter Druck, da steigende Zinssätze den zukünftigen Wert ihrer Cashflows reduzierten. Später, als die Zentralbanken ernsthaft gegen die Inflation vorgingen, verloren auch zyklisch wachsende Technologiewerte an Boden, da sie durch eine mögliche Abschwächung der Wirtschaft gebremst wurden.

Längerfristig sind wir jedoch der Ansicht, dass Fundamentaldaten die endgültige Determinante der Anlagerenditen sind. Unserer Ansicht nach sind die Unternehmen, die auf längere Sicht attraktive Ergebnisse erzielen können, weiterhin diejenigen, die thematisch auf die fortschreitende Digitalisierung der Weltwirtschaft ausgerichtet sind. Dazu gehören vor allem künstliche Intelligenz, die Cloud, das Internet der Dinge und 5G-Konnektivität.“

Zweigeteilter Markt

„Paradoxerweise handelt es sich bei vielen der Tech-Unternehmen, die sich in diesem Jahr am besten gehalten haben, um alteingesessene Namen, die nur wenig mit den oben genannten langfristigen Themen zu tun haben. Wachstumsschwache Aktien weisen in der Regel ein niedriges Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) auf, was bedeutet, dass sie weniger anfällig für Schwankungen der Zinssätze sind. Im Gegensatz dazu weisen viele der Wachstumswerte, die auf dauerhafte Themen ausgerichtet sind, tendenziell höhere KGVs auf. 

Wir sind uns zwar bewusst, dass die Märkte und damit auch die Bewertungen überhitzt werden können, glauben aber, dass viele langfristig orientierte Wachstumsunternehmen höhere relative Bewertungen aufweisen sollten, da sie unserer Meinung nach einen immer größeren Anteil am Wachstum der Unternehmensgewinne haben werden. In Zeiten steigender Zinsen können diese Aktien jedoch aufgrund des Mechanismus, der zur Diskontierung ihrer Cashflows verwendet wird, unterdurchschnittlich abschneiden.“

Gesunde Bilanzen

„Wichtig ist, dass viele dieser Unternehmen weiterhin solide Fundamentaldaten aufweisen, was sich in den jüngsten Ergebnisberichten zeigt, die im Großen und Ganzen besser als befürchtet ausgefallen sind. Eine unserer Schlussfolgerungen aus der aktuellen Gewinnsaison ist, dass viele der widerstandsfähigsten und innovativsten Unternehmen des Sektors weiterhin eine hohe Wirtschaftlichkeit und gesunde Bilanzen aufweisen.“

Janus Henderson/HK

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