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12. September 2022

Taiwan: Chip-Kaiser

Der weltweite Chipmangel dauert an, daher bleibt Taiwans Halbleiterbranche für die Weltwirtschaft von zentraler Bedeutung. Das Land will seine Vormachtstellung als Chip-Lieferant weiter ausbauen, so Dina Ting, Portfolio Management-Expertin bei Franklin Templeton.

 In den USA kündigte das Weiße Haus an, dass zahlreiche Firmen, beflügelt durch ein neues Gesetz, mit dem Amerikas Wettbewerbsfähigkeit gestärkt werden soll, mehr als 44 Mrd. USD in neue Halbleiterfabriken investieren wollen. Doch US-Chiphersteller haben bei ihren Anstrengungen, die Konkurrenz in Asien zu überholen, noch einen langen Weg vor sich.

Chips: Vormachtstellung 

Dina Ting, Head of Global Index Portfolio Management, Franklin Templeton Exchange-Traded Funds
Dina Ting, Head of Global Index Portfolio Management, Franklin Templeton Exchange-Traded Funds

Taiwans Vormachtstellung bei der Halbleiterfertigung kristallisierte sich ab den 1980er-Jahren heraus. Seitdem ist die taiwanesische Chip-Industrie massiv gewachsen und inzwischen unverzichtbar geworden. Daher wird sie auch als „Silicon Shield“ für die Insel bezeichnet. Die Expertin: „Taiwans große Halbleiterschmieden können beeindruckende Größenvorteile vorweisen, was sich unseres Erachtens aktuell in den Kurs-Gewinn-Verhältnissen (KGV) nicht adäquat widerspiegelt. 

Durch hochmoderne Verarbeitungsfähigkeiten und immense Investitionen haben die Unternehmen hohe Eintrittsbarrieren geschaffen. Aufgrund dieser Stärke des High-Tech-Sektors setzt sich der Aktienindex Taiwans zu mehr als 50 % aus IT-Unternehmen zusammen. Langfristige Trends wie das „Fabless“-Geschäftsmodell der Halbleiterfertigung (Anbieter verfügen nicht über eigene Fabriken, sondern lassen die Halbleiter von Auftragsfertigern herstellen), die wachsende Nutzung von Künstlicher Intelligenz, Elektrofahrzeuge, die kontinuierlichen Entwicklungen im Bereich der digitalen Technologien für „smarte Städte“ sowie das Metaverse verheißen Gutes für Taiwans Technologiebranche.“ 

Taiwan fürs Portfolio

„Darüber hinaus liegt das KGV für den FTSE Taiwan Index derzeit bei unter 10x, verglichen mit 12,5x Ende 2021 und 17,9x Ende 2020. Für uns deutet dies darauf hin, dass die abgebildeten Sektoren ebenfalls attraktiv bewertet sein könnten und wesentliche Risiken bereits eingepreist sind. Rund 37 % aller Exporte Taiwans gehen öffentlichen Daten zufolge nach China. Insgesamt sind die Exporte in diesem Jahr gestiegen. Gleichzeitig haben auch Taiwans Importe, von denen fast 19,7 % aus China stammen, im Juli um 9,5 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum zugelegt. 

Angesichts seiner führenden Position auf wichtigen globalen Märkten ist Taiwan unseres Erachtens weiterhin gut aufgestellt, um im Konzert der ganz Großen mitspielen zu können. Mit einem dedizierten Engagement in Taiwan können Anleger Anpassungen auf Basis ihrer Überzeugungen vornehmen, anstatt sich einfach auf die Ländergewichtungen breiterer Schwellenländerindizes zu verlassen, bei denen China bis zu 35 % und Taiwan 16,5 % ausmachen kann.“

Franklin Templeton/HK

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