Studie: Finanziell unabhängig?
Mehr als die Hälfte der Teilnehmer einer BAWAG-Studie sieht sich aktuell nicht finanziell unabhängig, etwa ein Drittel beurteilt die eigene finanzielle Situation als sehr angespannt. Die Hälfte der Befragten kann maximal 10% des Einkommens monatlich sparen und 12% sparen gar nicht.
Dies zeigt eine aktuelle Studie der BAWAG unter 1.000 Befragten: „Finanzielle Unabhängigkeit bedeutet für die meisten, für sich selbst sorgen zu können – ohne Unterstützung von Familie oder Staat – und selbst über das eigene Geld bestimmen zu können. Beim Weg dorthin wird jedoch der Wert von kleinen, regelmäßigen Investitionsbeiträgen stark unterschätzt“, kommentiert Enver Sirucic, Stellvertreter CEO der BAWAG Group.
12% sparen nicht
Die Selbsteinschätzung der Bevölkerung zeigt eine klare Diskrepanz zwischen Wunsch und Wirklichkeit: 51% stufen sich als eher oder stark finanziell abhängig ein, demgegenüber sehen sich „nur“ 17% als finanziell unabhängig. Wirft man einen Blick auf das Sparverhalten, so geben 12% der Befragten an, aktuell nicht sparen zu können, 51% sparen aktuell maximal 10% ihres Einkommens. Am wenigsten wird in Wien und der Steiermark gespart, während Kärntner, Salzburger und Tiroler bzw. Vorarlberger die höchsten Sparquoten aufweisen. Gefragt nach dem Betrag, ab dem „ein gutes finanzielles Auskommen“ möglich wäre, nennen die Befragten im Median monatlich mindestens 2.600 € netto, für ein komplett sorgenfreies Leben wird ein Betrag von mindestens 3.500 € angestrebt.
Sicherheitsdenken dominiert
Traditionelle Sparformen wie Sparbücher und Bausparverträge bleiben laut Erhebung hierzulande die meistgenutzten Anlageformen. Immobilien und Edelmetalle gelten als verlässlichste Mittel zur Erreichung finanzieller Unabhängigkeit. Leider haben auch genau jene, die aktuell finanziell abhängig sind, eine schlechte Vorstellung davon, welche Veranlagungen sie dort herausbringen könnten. „Die Mehrheit der Befragten verfolgt bei Geldanlagen ein defensives Ziel – für die Hälfte der Befragten steht Werterhalt im Vordergrund“, erklärt Thomas Csipkó, Leiter Filialgeschäft bei der BAWAG.
Wie die Befragung zeigt, sind die Hauptgründe für Zurückhaltung bei der Investition in Wertpapiere fehlendes Wissen, Angst vor Kursschwankungen und Unsicherheit über Chancen und Risiken. Im Allgemeinen weisen Wertpapierbesitzer zudem höhere Sparquoten als Nicht-Wertpapierbesitzer auf. Auch das Potenzial durch Wertpapier-Sparpläne bleibt vielen Österreichern verborgen: 9 von 10 Befragten unterschätzten in der Befragung Investitionen von 100 € monatlich über einen Zeitraum von zwanzig Jahren oder konnten gar keine Meinung abgeben. „Viele Befragte vermuten, dass ihre finanziellen Möglichkeiten zu gering sind, um sich Investitionen in Wertpapiere leisten zu können“, erklärt Marcus Kapun, Head of Global Brokerage bei der BAWAG.
Information hilft
Mehr als ein Drittel der Befragten zeigt starkes Interesse an Finanzthemen, doch nur 27% fühlen sich gut informiert. Besonders groß ist die Wissenslücke bei finanziell Abhängigen – sie zeigen oft auch wenig Eigeninitiative, diese zu schließen. Dabei liegt genau hier ein entscheidender Hebel: Wer informiert ist, investiert eher – und wer investiert, erreicht häufiger finanzielle Unabhängigkeit. Vertrauen genießen vor allem Hausbanken und deren Berater, Influencer und digitale Plattformen hingegen nur eingeschränkt.
Die vorliegende Umfrage wurde repräsentativ für Österreich durchgeführt und richtete sich an Personen im Alter zwischen 16 und 80 Jahren. Die Stichprobe wurde nach den Merkmalen Alter, Geschlecht, Bildung und Region quotiert, um eine ausgewogene Verteilung der Befragten sicherzustellen. Die Stichprobengröße betrug insgesamt n = 1.000. Als Erhebungsmethode wurde CAWI (Computer Assisted Web Interview) gewählt. Die Befragung erfolgte im Responsive Design, sodass die Teilnahme sowohl über Desktop- als auch mobile Endgeräte gewährleistet war. Die durchschnittliche Befragungsdauer (LOI – Length of Interview) lag bei 13 Minuten. Die Feldphase der Datenerhebung erstreckte sich über den Zeitraum vom 15.04. bis 27.04.2025. Die Umfrage wurde von marketmind im Auftrag der BAWAG durchgeführt.
BAWAG/HK
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