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17. April 2023

Sind Dividenden krisenfest?

Die vergangenen Jahre waren für Investoren rund um den Globus nicht einfach, sie wurden von mehreren Krisen gleichzeitig getroffen. Thomas Maier und Christos Sitounis, Portfoliomanager bei MainFirst, betrachten die oft postulierte Krisensicherheit von Dividendenwerten.

Rezession

„Die erste Feuerprobe für Dividendenwerte kam in Form der globalen Pandemie. Produktion und Lieferketten kamen weltweit zum Erliegen und das tägliche Leben wurde unsicher. Die globale Pandemie war die erste Herausforderung für Dividendenwerte seit der Finanzkrise.“

Neue Hochs

„Zur Erinnerung: Nach der Finanzkrise dauerte es in Europa bis 2013, bis neue Dividendenhöchststände im STOXX 600 erreicht wurden. In Europa werden nach dem Dividendenrekord 2019 bereits in diesem Jahr neue Höchststände erwartet. In den USA hat der S&P 500 bereits im Jahr 2022 in allen Quartalen neue Dividendenrekorde gefeiert. Diese Daten zeigen, dass Unternehmen im Vergleich zu vergangenen Krisen die Ausschüttung von Dividenden an Investoren priorisieren.

Dafür gibt es mehrere Gründe. Dividenden sind für die Unternehmen ein Signal an den Kapitalmarkt, dass man zwar mit einer konjunkturellen Verschlechterung rechnet, aber grundsätzlich weiterhin über ein erfolgreiches Geschäftsmodell mit angemessener Profitabilität und einer soliden Bilanz verfügt. Investoren sollen unabhängig von kurzfristigen Aktienkursentwicklungen weiterhin am Unternehmenserfolg beteiligt werden. Janus Henderson rechnet für 2022 mit einem Dividendenwachstum von 8,4 Prozent auf USD 1,56 Billionen – ein neuer Rekord. Regional liefern Nordamerika mit 40 Prozent und Europa mit 22 Prozent die größten Dividendenbeiträge. Für Anleger ist eine Allokation in beiden Regionen unabdinglich, um eine angemessene Rendite zu erzielen.“

Dividende vs. Inflation

„In einem Umfeld steigender Inflation und Zinsen gewinnen Dividenden weiter an Bedeutung. Das Dividendenwachstum gleicht im Zeitablauf die Teuerungsrate aus! Im Jahr 2022 betrug das Dividendenwachstum in Europa ohne Großbritannien 11,2 Prozent und in Nordamerika 10,2 Prozent. Im selben Zeitraum lag die durchschnittliche Inflationsrate in Europa bei 8,1 Prozent und in den USA bei 7,9 Prozent. Natürlich gilt auch in einem Umfeld gestiegener Zinsen das Motto „Das Bessere ist des Guten Feind.“

Dennoch ist auch zu konstatieren, dass das aktuell gestiegene Zinsniveau in der Regel die Inflationsraten nicht übersteigt. Wollen Investoren ihr Vermögen real erhalten bzw. ausbauen, sollten Dividendenwerte ein wesentlicher Baustein sein. Darüber hinaus leisten Dividenden einen wesentlichen Beitrag zur Gesamtrendite. Ein Beispiel zeigt die Differenz zwischen dem DAX-Kursindex und dem Performanceindex einschließlich Dividenden. Der Wertbeitrag liegt allein in den vergangenen 20 Jahren bei nahezu 60 Prozent.“

Defensive gegen Krise

„Dividendentitel werden in volatilen Zeiten wegen ihres defensiven Charakters geschätzt. Traditionelle Dividendenzahler haben Geschäftsmodelle, die hohe Cashflows generieren und robuste Bilanzen aufweisen. Die Volatilität von Dividendenfonds ist aufgrund der überproportionalen Gewichtung von Cashflow-starken Unternehmen in der Regel geringer als die des breiten Aktienmarktes.

Bei der Auswahl von Dividendenwerten sind dennoch einige Fallstricke zu beachten. Investoren sollten sich nicht dazu verleiten lassen, bei Dividenden auf absolute Zielgrößen zu achten. Unternehmen sollten nach einem holistischen Rahmen selektiert werden, um eine langfristig erfolgreiche Unternehmensentwicklung zu fördern und somit auch die Dividendenkontinuität und -höhe zu sichern. Firmen, die aus der Unternehmenssubstanz zahlen, sind als Investitionen ebenso ungeeignet wie Unternehmen mit strukturellen Veränderungen in ihrem Geschäftsmodell.“

Positiver Ausblick

„Selbst in diesem konjunkturell herausfordernden Jahr erwarten wir dennoch durchaus stabile bis leicht steigende Dividenden. Denn wir gehen davon aus, dass auch in einem sich verschlechternden Umfeld, was wir für unwahrscheinlich halten, eher die Aktienrückkäufe reduziert werden als die Bardividenden.“

Disclaimer: Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung von Investments zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Aktien können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls auch weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.geld-magazin.at repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Inhalte von www.geld-magazin.at wurden sorgfältig erstellt, unbeabsichtigt fehlerhafte Darstellungen können jedoch nicht ausgeschlossen werden. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Die 4profit Verlag GmbH lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen.

MainFirst Asset Management/HK

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