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8. April 2024

Porsche: Bären im Rückspiegel

Die Porsche AG hat gleich zwei Verkaufsschlager, setzt seit Jahren hohe Preise durch und geht mit neuen E-Modellen in die Offensive. Ben Laidler, Global Market Strategist bei der Investmentplattform eToro, wirft einen Blick auf die Aktie.

Ben Laidler, Global Marktet Strategist von eToro
Ben Laidler, Global Marktet Strategist von eToro

„Im Jahr 2023 hat Porsche die Erwartungen übertroffen, mit einem Gewinn von 5,66 Euro pro Aktie und einem Umsatz von 40,53 Milliarden Euro. Unter den Verkaufsschlagern waren die Modelle Cayenne und Macan, die jeweils über 87 Tausend Einheiten absetzten. Besonders bemerkenswert ist das starke Wachstum der Verkaufszahlen des 911ers, das 2023 um 24,1 Prozent auf über 50.000 Einheiten anstieg. Die Nachfrage hat sich sogar seit 2019 um über 44 Prozent erhöht.“

Strategischer Schachzug

„2024 markiert einen Übergang für Porsche, bedingt durch hohe Investitionen, da das Unternehmen mit vier neuen Modellen in die Offensive geht. Obwohl dies vorübergehend die Profitabilität belastet, ist es ein strategischer Schachzug, der langfristiges Wachstum sichern soll. Und es gibt Anzeichen dafür, dass sich das Bild schon bald aufhellen wird. Die Forschungs- und Entwicklungsausgaben werden voraussichtlich 2025 oder 2026 ihren Höhepunkt erreichen, während das langfristige Margenziel bei über 20 Prozent bleibt. In diesem Jahr wird nur mit einer Spanne von 15 bis 17 Prozent gerechnet.“

E-Autos: Weichen gestellt

„Es ist unumstritten, dass der Elektromotor in absehbarer Zeit den Verbrennungsmotor ablösen wird. Die Weichen dafür sind längst gestellt, und die Entwicklung scheint unaufhaltsam. Dennoch steht der Übergang zur Elektromobilität noch auf wackeligen Beinen. Porsche setzt daher weiterhin auf Hybride und Verbrennungsmotoren, um sich an kurz- und mittelfristige Dynamiken im Automobilmarkt anzupassen und die Kundenpräferenzen zu bedienen.

Porsche bleibt nicht unberührt vom Wettbewerbsdruck, insbesondere durch chinesische Hersteller, die den Markt mit günstigen Elektroautos überschwemmen. Der Anteil an verkauften Elektroautos muss ebenfalls zunehmen – im Jahr 2023 lag er bei 12,8 Prozent, während weltweit 14 Prozent zu verzeichnen waren. Die Einführung neuer E-Modelle wird diesen Anteil deutlich erhöhen und dank der starken Preissetzungsmacht könnte es Porsche gelingen, weiterhin hohe Preise durchzusetzen. Seit 2019 ist der Umsatz pro verkauftem Auto jedes Jahr gestiegen, insgesamt um 25 Prozent.“

China und andere Risiken 

„China stellt mit einem Umsatzanteil von 30 Prozent zwar den zweitgrößten Markt nach Nordamerika für Porsche dar, birgt jedoch das größte Risiko. Eine Stabilisierung der Immobilienpreise und wirtschaftsfördernde Maßnahmen seitens Peking könnten die Kaufkraft der Verbraucher stärken und die Unsicherheit verringern. Vor allem werden die Märkte genau verfolgen, wie schnell der Anteil von Elektrofahrzeugen am Gesamtumsatz steigt. Lieferkettenprobleme, Auslieferungsverzögerungen und unerwartete Produktionsengpässe könnten Porsche vor Herausforderungen stellen und die bisherige Erfolgsgeschichte bremsen.“

Käufer setzen sich durch

„Im März startete die Porsche-Aktie einen neuen Aufwärtstrend, als Käufer erfolgreich einen nachhaltigen Ausbruch über den Widerstand von rund 93 Euro erzielten. Dies bedeutet einen Anstieg von über 30 Prozent im Vergleich zum Rekordtief von 72 Euro, das im Januar erreicht wurde. Zuvor hatte die Aktie einen Rückgang um 40 Prozent verzeichnet, nachdem sie im Juni 2023 noch bei über 120 Euro gehandelt wurde. Potenzielle Kursziele vor dem Rekordhoch liegen bei den Höchstständen von 102 und 116 Euro. Trotz der kurzfristigen Rally zeigt der RSI, dass der Markt nicht überkauft ist. Unterstützungen liegen bei der 20-Wochen-Linie von 87 Euro und dem Tiefstand im März von 78 Euro.“

eToro/HK

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