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25. April 2023

Pensionskassen: 2022 im Minus

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Mag. Harald Kolerus GELD-Magazin / Redakteur

Die heimischen Pensionskassen bilanzierten 2022 mit einem Minus von 9,67 Prozent. Wie kam es zu dieser Negativ-Performance? Das GELD-Magazin hat bei Andreas Zakostelsky, Obmann des Fachverbandes der Pensions- und Vorsorgekassen, nachgefragt.

Andreas Zakostelsky, Obmann der österreichischen Pensionsund Vorsorgekassen
„Die Performance der
Pensionskassen liegt
langfristig gesehen
deutlich im Plus.“
Andreas Zakostelsky,
Obmann des Fachverbandes
der Pensions- und
Vorsorgekassen

Vorweg muss man schnell hinzufügen, dass die Performance im ersten Quartal 2023 mit 1,71 Prozent bereits wieder ins Plus gedreht hat. Zakostelsky verweist weiter zurückblickend auf das von vielen Krisen geprägte 2022: Pandemie, Ukraine-Krieg, Lieferkettenprobleme, extreme Energiepreise, hohe Inflation etc. Den Verwerfungen an den weltweiten Finanzmärkten konnten sich auch die österreichischen Pensionskassen nicht gänzlich entziehen.

Langfristig sehr solide

Zakostelsky: „Die heimischen Pensionskassen bilanzieren daher nach einem sehr erfolgreichen Jahr 2021 zum Jahres-Abschluss 2022 mit einem Minus von 9,68 Prozent.“ Die Langfristperspektive zeige aber, dass die Performance der Pensionskassen höher ist als die von vergleichbaren Anlageprodukten: „Mit plus 4,90 Prozent seit Beginn und 3,26 Prozent auf 10 Jahre liegt die Langzeitperformance der Pensionskassen deutlich im Plus.“ 

Wie optimistisch zeigt sich der Experte für 2023? „Das Jahr hat auf den weltweiten Finanzmärkten gut begonnen. Allerdings konnte man spätestens ab Mitte Februar die nach wie vor hohe Unsicherheit wieder deutlich spüren. So kam es u.a. auf Grund der Turbulenzen bei einigen amerikanischen Banken und auf Grund der weiteren Erhöhung der Leitzinsen zur Bekämpfung der Inflation auch in Europa wieder zu Kurskorrekturen. Es wird kein einfaches Jahr werden, aber wir sind trotzdem vorsichtig optimistisch.“

Forderung an Politik

Zu den Vorteilen Betrieblicher Vorsorgelösungen meint der Experte: „Für Arbeitnehmer ist eine lebenslange Zusatzpension, 14-mal pro Jahr, auf jeden Fall ein Beitrag zu mehr Lebensqualität im Alter. Für Unternehmen ist – gerade in Zeiten von knapper werdenden Arbeitskräften – die betriebliche Altersvorsorge nicht nur eine soziale Leistung, sondern auch ein Erfolgsfaktor, um qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen und zu halten.“ Was sollte nun die Politik unternehmen, um die Betriebliche Altersvorsorge zu unterstützen?

Zakostelsky: „Die Regierung hat sich im Regierungsprogramm klar dafür ausgesprochen, das österreichische Pensionssystem auch für die nachkommenden Generationen zu sichern. Derzeit sind eine Million Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Begünstigte einer Pensionskassen-Lösung. Es müssen aber rasch betriebliche Zusatzpensionen für alle Österreicherinnen und Österreicher ermöglicht werden. Eine konkrete Lösungsmöglichkeit, um dies zu erreichen ist die Schaffung der Rahmenbedingungen für einen Generalpensionskassen-Vertrag. Damit wird es allen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern ermöglicht, ihre Abfertigungssummen anlässlich des Pensionsantrittes an eine Pensionskasse zu übertragen, um dadurch eine lebenslange Zusatzpension zu erhalten.“

Lesen Sie mir im GELD-Magazin Nr. 2/2023.

Harald Kolerus 2-e1666618640728
Mag. Harald Kolerus GELD-Magazin / Redakteur

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