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11. Mai 2021

Ohne Metalle keine Energiewende

„Die Nachfrage nach Metallen dürfte mit der wachsenden Akzeptanz von erneuerbaren Energien und Elektrofahrzeugen sichtbar zunehmen“, kommentiert Michel Wiskirski, Portfoliomanager bei Carmignac, zum Mega-Thema Energiewende.

Michel Wiskirski, Portfoliomanager bei Carmignac

„Wenn die Rolle der Bergbauunternehmen für die Energiewende entscheidend ist, muss man bei langfristigen Anlagen besonders zielgerichtet vorgehen“, so der Manager im Fachbereich natürliche Ressourcen.

„Schmutzige“ Metalle?

„Der Kampf gegen die globale Erwärmung ist eine große gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Herausforderung. Die Notwendigkeit, unsere Lebensweise zu ändern, um der Herausforderung des Klimawandels zu begegnen, ist heute allen klar. Doch Metalle und Bergbau werden noch immer als schmutzig angesehen, dabei haben sie eine enorme Bedeutung für die Energiewende.“

Enorme Nachfrage

„Für den technologischen Wandel hin zu grüner Mobilität oder erneuerbaren Energien werden große Mengen dieser Erze benötigt. Ob Photovoltaik-Module, Windkraftanlagen oder Elektrofahrzeuge eines haben alle gemeinsam: Für ihre Herstellung benötigt man Kupfer, Zink und Aluminium.

Der Verbrauch dieser Metalle wird im Zuge des Anstiegs der Energieerzeugung und der sogenannten grünen Mobilität rapide ansteigen, zumal diese Technologien besonders viele Erze benötigen. Man bedenke: Ein Offshore-Windpark benötigt siebzehnmal mehr Metall als ein Gaskraftwerk gleicher Leistung, ein Onshore-Windpark achtmal mehr und ein Photovoltaik-Park neunmal mehr.“

Besonders spannend: Kupfer

„Kupfer ist ein Schlüsselelement für die Energiewende. Urteilen Sie selbst. Während ein erdgasbefeuertes Kraftwerk eine Tonne Kupfer benötigt, um 1 MW Strom zu erzeugen, braucht man laut der Internationalen Energieagentur doppelt so viel, um die gleiche Energiemenge mit Onshore-Wind zu produzieren, und dreimal so viel für Photovoltaik-Module. Dieser Bedarf steigt bei einem Offshore-Windpark auf 11 bis 12 t Kupfer sprunghaft an.

Gleiches gilt für Elektrofahrzeuge, die drei- bis viermal mehr Kupfer verbrauchen als ihre Pendants mit Verbrennungsmotor. Allein der Bedarf an Kupfer durch Elektrofahrzeuge soll bis 2027 um 1700 Kilotonnen steigen, was dem kumulierten Gewicht von etwa 1,3 Mio. Mittelklassewagen entspricht.“

In die Zukunft investieren

„Aber auch andere Metalle – Aluminium, Lithium, Kobalt oder Nickel – werden bei der Energieerzeugung oder -speicherung eingesetzt. Und auch ihr Verbrauch dürfte mit der zunehmenden Verbreitung von erneuerbaren Energien und Elektrofahrzeugen voraussichtlich steigen.

Diese Bodenschätze haben eines gemeinsam, sie werden systematisch im Bergbau gewonnen. Mit Arbeitsweisen, die im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung kritisiert, ja sogar verunglimpft werden, lösen Abbau- oder Transportaktivitäten von Unternehmen zahlreiche Debatten aus. Wenn die Rolle der Bergbauunternehmen für die Energiewende entscheidend ist, muss man bei langfristigen Anlagen besonders zielgerichtet vorgehen.“

Carmignac/HK

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