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2. Juni 2022

Österreicher klar für Neutralität 

Österreicher und Schweizer halten an der Neutralität fest. Die Mehrheit spricht sich für eine ausreichende militärische Verteidigungsfähigkeit des eigenen Landes aus. So eine aktuelle Umfrage des Gallup-Instituts.

Österreich Flagge

Trotz der Debatte über die Notwendigkeit einer Zeitenwende in der Sicherheitspolitik der europäischen Staaten bleiben Österreicher und Schweizer der Neutralität treu. Je 71% geben in der neuesten Umfrage des Gallup-Instituts an, dass es für die Sicherheit ihres Landes besser sei, Neutralität zu wahren. Download der Studienergebnisse.

Neutrale Identität

Dr. Andrea Fronaschütz, Leitung Gallup Institut
Dr. Andrea Fronaschütz, Leitung Gallup Institut

Das Konzept der Neutralität erhält in beiden Ländern in der Altersgruppe über 50 Jahre am meisten Zuspruch. „Das Beharren an der Neutralität erklärt sich zum Teil daraus, dass diese fest in der nationalen Identität der beiden Länder verankert ist und als Beitrag zu einem sicheren und stabilen Europa wahrgenommen wird“, führt die Leiterin des Gallup-Instituts Österreich, Andrea Fronaschütz, aus.

86% der Österreicher und 88% der Schweizer sind der Meinung, dass die Neutralität Teil der Landesidentität ist, für 73% bzw. 76% trägt sie zur Sicherheit und Stabilität in Europa bei. Für je drei Viertel ist die Neutralität mit der Beteiligung an unbewaffneten Friedensmissionen vereinbar. 76% der Bevölkerung in Österreich und 67% in der Schweiz meinen, dass ein neutrales Land eine klare Position gegen Aggression in internationalen Konflikten beziehen darf. Die Teilnahme an der internationalen Terrorismusbekämpfung halten 69% der Österreicher und 73% der Schweizer für zulässig.

Keine Waffenlieferungen

Die Mitgliedschaft bei verschiedenen internationalen Organisationen, sofern es sich um keine Militärbündnisse handelt, ist für jeweils mehr als 60% mit der Neutralität kompatibel. 54% der Österreicher und 57% der Schweizer sind der Ansicht, dass die Wirtschaftssanktionen gegen kriegführende Staaten neutralitätskonform sind.

Die Beteiligung an bewaffneten Friedensmissionen steht für die Bevölkerung beider Länder hingegen weniger in Einklang mit der Neutralität (47% in Österreich und 50% in der Schweiz). Die Waffenlieferung in Kriegsgebiete gilt in beiden Ländern als nicht mit der Neutralität vereinbar (78% in Österreich und 69% in der Schweiz).

Aktive Friedenspolitik

Einig sind sich Österreicher und Schweizer auch darin, dass man als neutraler Staat aktive Friedenspolitik betreiben und als Vermittler in internationalen Konflikten auftreten muss (je 78%). Österreich ist aus Sicht der eigenen Bevölkerung ein militärisches Leichtgewicht Der Aussage, dass man militärisch in der Lage sein soll, die Neutralität gegen Angriffe von außen zu verteidigen, pflichten 69% der österreichischen und 73% der Schweizer Bevölkerung bei.

78% der Österreicher und 52% der Schweizer meinen, dass ihr Land nicht ausreichend gegen militärische Angriffe aus dem Ausland gerüstet ist. In Österreich fordern 49% und in der Schweiz 38% der Bevölkerung eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben. Während 49% der Schweizer Bevölkerung eine engere Zusammenarbeit mit der NATO befürworten, beträgt dieser Anteil in Österreich 36%.

Die Befragung wurde zwischen 23. und 30. Mai 2022 (Österreich) und 24. und 31. Mai (Schweiz) durchgeführt.

Gallup/HK

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