Österreich: Investitionen im freien Fall
Vor wenigen Tagen ließ ifo-Chef Clemens Fuest mit der Warnung aufhorchen, dass sich der deutsche Staat immer weiter aufblähe, während die privaten Investitionen in den letzten Jahren zurückgefallen seien. Eine Diagnose, die auch für Österreich zutrifft.
Seit Jahren gehen in Österreich die privaten Nettoanlageinvestitionen – also das, was über die Abschreibungen hinaus investiert wird – zurück. Seit 2023 befinden sie sich im freien Fall. Die öffentliche Hand scheint dagegenhalten zu wollen, wie eine Grafik der Agenda Austria zeigt. Letztes Jahr kam – auf ausgesprochen niedrigem Niveau – mehr als jeder zweite investierte Euro vom Staat.

Vertrauen stärken
Eine gute Nachricht ist das laut Agenda Austria keineswegs: „Denn erstens konnte der Staat als Unternehmer noch nie wirklich überzeugen und zweitens wird er die wegbrechenden privaten Investitionen nie und nimmer kompensieren können. Schon heute braucht der Staat eine der höchsten Abgabenquoten der Welt und gleichzeitig neue Schulden in atemberaubendem Ausmaß, um seine Rechnungen bezahlen zu können. Das wird so nicht funktionieren. Lieber sollte die Regierung dafür sorgen, dass private Investoren wieder in den Wirtschaftsstandort vertrauen.“ Agenda Austria-Ökonom Jan Kluge warnt: „Dass der Privatsektor dem österreichischen Standort den Rücken kehrt, sehen wir schon seit Jahren. Investiert wird entweder gar nicht oder im Ausland.“
Agenda Austria/HK