Österreich: Dynamische Erholung
Gestützt auf die Lockerungsmaßnahmen für viele Dienstleistungsbranchen seit Mitte Mai schreitet die Erholung der österreichischen Wirtschaft mit Tempo voran. Der UniCredit Bank Austria Konjunkturindikator ist im Mai auf einen neuen Rekordstand von 4,9 Punkten gestiegen.

Der Indikator macht damit deutlich, dass die Erholung der österreichischen Wirtschaft in den vergangenen Wochen stark an Schwung gewonnen hat. „Der Neustart der heimischen Wirtschaft fällt nach der Rezession im Winter sehr dynamisch aus“, zeigt sich UniCredit Bank Austria Chefökonom Stefan Bruckbauer optimistisch.
Starke Nachfrage
Wesentliches Merkmal und Grundlage der verbesserten Aussichten ist die mittlerweile sehr breite Basis des Aufschwungs in Österreich. „Die globale Erholung ausgehend vom asiatischen Raum und den USA kurbelt seit Monaten die Nachfrage nach Exporterzeugnissen als Basis des laufenden Konjunkturaufschwungs in der heimischen Industrie an und die Bauwirtschaft weist dank prall gefüllter Auftragsbücher gestützt auf öffentliche Aufträge und steigenden Wohnbedarf hohe Zuwachsraten auf“, meint Bruckbauer.
Der Experte ergänzt: „Mit der Lockerung der Pandemiebekämpfungsmaßnahmen seit Mitte Mai sind auch der Handel, das Gastgewerbe und viele andere Dienstleistungsbranchen schlagartig in den Erholungsmodus gewechselt und tragen gestützt auf einen starken Nachholbedarf und hohe aufgestaute Ersparnisse der Konsumenten den Neustart der österreichischen Wirtschaft kräftig mit.“

Allzeithoch erreicht
Der Rekordwert des aktuellen UniCredit Bank Austria Konjunkturindikators ist zum Teil ein Ergebnis der anhaltenden Stimmungsaufhellung in der Industrie. Das internationale Umfeld hat sich erneut verbessert. Der mit den österreichischen Handelsanteilen gewichtete Stimmungsindikator für die globale Industrie erreicht aufgrund der dynamischen Exportnachfrage ein Allzeithoch. Infolge der starken Auslandsnachfrage und der nunmehr auch deutlich verbesserten Auftragsentwicklung aus dem Inland ist der Optimismus in der heimischen Industrie so groß wie zuletzt zu Beginn 2007.
Fortschritte am Arbeitsmarkt
Mit der Öffnung der Wirtschaft hat sich auch die Lage am österreichischen Arbeitsmarkt spürbar verbessert. Die saisonbereinigte Arbeitslosenquote sank Ende Mai auf knapp über 8 Prozent und lag damit nur noch rund einen Prozentpunkt über dem Vorkrisenniveau. Das hohe Tempo der Erholung der kommenden Monate sollte – sofern es keine pandemiebedingten Rückschläge gibt – die Entspannung am Arbeitsmarkt weiter vorantreiben.
„Wir haben unsere Prognose für die Arbeitslosenquote im Jahresdurchschnitt 2021 um einen halben Prozentpunkt auf 8,7 Prozent gesenkt. Für 2022 erwarten wir wie bisher einen Rückgang der Arbeitslosenquote um weniger als einen Prozentpunkt gegenüber dem Vorjahr auf nunmehr 7,8 Prozent im Jahresdurchschnitt“, so UniCredit Bank Austria Ökonom Walter Pudschedl.
UniCredit Bank Austria/HK