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9. September 2022

Ölpreis: Weiter im Fallen?

Die OPEC kürzt erstmals seit Frühjahr 2020 die Fördermenge, aber der Ölpreis fällt. Die USA haben wiederum beschlossen, ab dem 6. Dezember einen „Preisdeckel“ auf russisches Öl einzuführen. Wie soll die Entwicklung am Ölmarkt nun weitergehen?

Finanzexperte Ronald Gehrt analysiert auf lynxbroker.at: „Die Gemengelage ist zwar kompliziert, aber keineswegs so chaotisch, wie man im ersten Augenblick denken könnte. Man muss nur die einzelnen Aspekte auseinanderdividieren. Dass die Benzin- und Heizölpreise höher sind, als sie vom Preis für ein Barrel Brent Crude Oil eigentlich sein sollten, liegt zum einen an dem gegenüber dem Euro gestiegenen US-Dollar.“

Öl im Logistik-Chaos

„Das erhöht für die Eurozone den Preis, weil Öl in US-Dollar bezahlt wird. Die Inflation und das Chaos im Bereich der Logistik haben die Transport- und Raffineriekosten erhöht. Und dass die Preise im Süden Deutschlands aus dem Ruder gelaufen sind, liegt daran, dass der Rhein als Haupt-Transportweg für Benzin, Diesel und Heizöl, das über die Nordsee-Häfen kommt, wegen des Niedrigwassers kaum noch schiffbar ist.

Auf der anderen Seite ist der Ölpreis an sich auf dem absteigenden Ast, weil die OPEC-Förderkürzung nachgerade als Beweis dafür dient, dass auch die OPEC mit einer rezessionsbedingten, deutlichen Verringerung der Nachfrage rechnet. Und dass Russland droht, niemanden mehr zu beliefern, der den Ölpreis deckelt, kann zwar die Preise in Europa hochhalten, aber Russland wird sein Öl dann eben in China und ggf. auch in Indien los.“

Brent Crude Oil – Chart

Brent Crude Oil

Fallende Preise möglich

„Wenn man all diese Sonderfaktoren mal aus dem Gesamtbild herauslöst, bleibt: Die Ölnachfrage dürfte als Nebenwirkung einer rezessiven Tendenz durch steigende Leitzinsen oder andere konjunkturelle Probleme eher sinken. Das kann den Ölpreis auch noch weiter drücken, wobei der Kurs kurzfristig erst einmal an einen markanten Support bei knapp 87 US-Dollar heranläuft, der sich aus dem Zwischenhoch vom Herbst 2021 ableitet.

Da Brent Crude aktuell nach einem Abstieg von in der Spitze 16 US-Dollar in knapp zwei Wochen markttechnisch überverkauft ist, könnte diese Unterstützung den Abstieg erst einmal aufhalten und eine Gegenbewegung auslösen, aber: Mittelfristig bestehen gute Chancen auf weiter fallende Notierungen.“

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Lynx/HK

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