Magnificent Seven: Interne Konkurrenz steigt
„Dank ihres technologischen Vorsprungs dürften die Magnificent Seven weiterhin die Fantasie der Anleger beflügeln“, sagt Thorsten Fischer, Head of Portfolio Management bei Moventum. Innerhalb der Mag 7 dürften die Unterschiede jedoch deutlicher werden, die interne Konkurrenz steigt.
Hinter dem Mag-7-Rausch standen vier Haupttreiber. Erstens schufen Technologieführerschaft, Preissetzungsmacht und globale Markenpräsenz einen „Burggraben“ gegen die Konkurrenz. Zweitens stabilisierten stetig exorbitante Gewinne und überdurchschnittliche Quartalszahlen das Anlegervertrauen. Drittens zog ihre hohe Gewichtung in Indizes wie dem S&P 500 passives Kapital an. Viertens schließlich wurden die US-Riesen in einem unsicheren Makroumfeld als relativ sichere Anlagen wahrgenommen.
Trump belastet
Doch mit dem Amtsantritt von Donald Trump sind die Karten neu gemischt. Die Ankündigung von extremen Zöllen ließ die allgemeine Unsicherheit wachsen. Das belastete insbesondere die Mag 7, da sie bereits hoch bewertet waren. Fischer sieht die Möglichkeit, dass sich Marktanteile verschieben und nicht alle der sieben Unternehmen auch in fünf bis zehn Jahren noch Mag 7 sind. Denn die Technologieriesen machen sich zunehmend gegenseitig Konkurrenz und wildern in den Märkten der anderen Gruppenmitglieder.
Interne Konkurrenz zwischen den Mag 7 herrscht etwa in den Bereichen autonomes Fahren, Suchmaschinen und dem Thema Cloud. „Die mögliche Selbstzerfleischung der Mag 7-Unternehmen untereinander beinhaltet bereits genug negatives Überraschungspotenzial, doch könnte weiteres Ungemach von politischer Front drohen“, bemerkt Fischer. Zusätzlich zu möglichen Kartellklagen scheint der neue Gefahrenherd im Oval Office zu sitzen: Trumps jüngste Ankündigung, Apple mit einem Zoll in Höhe von 25 Prozent zu belegen für alle in den USA verkauften, aber nicht gefertigten I-Phones, hat umgehend zu spürbaren Kursverlusten geführt. „Ergo scheinen nicht einmal die wertvollsten Unternehmen der Welt, in den USA beheimatet oder nicht, davor gefeit zu sein, in die Schusslinie von Trump zu geraten“, so Fischer.
Selektiv investieren
Fazit: Die Mag 7 bleiben Technologieführer und ein zentraler Pfeiler der globalen Aktienmärkte. Doch die Ära ihrer unangefochtenen Dominanz könnte sich wandeln. Nicht alle Mag-7-Unternehmen werden ihr Gewicht halten, insbesondere bei stagnierender Produktdiversifikation. Trumps protektionistische Tendenzen könnten darüber hinaus die Firmen selbst treffen und Kapitalflüsse in andere Weltgegenden lenken. „Politische Risiken, Bewertungsfragen und interne Konkurrenz erfordern eine selektive Betrachtung“, rät Fischer. Anleger sollten daher stärker auf Differenzierung setzen – sowohl innerhalb der Mag 7 als auch im Hinblick auf alternative Märkte.
Moventum AM/HK