Märkte: Zölle bleiben bestimmend
Die Finanzexperten Vincent Mortier und Monica Defend von Amundi analysieren den Einfluss der US-Zölle auf Wirtschaftsentwicklung und Investmentmärkte. Auch sind weiterhin alle Blicke auf die Fed gerichtet.

„Die Zölle werden sich stärker auf das Wachstum in den USA auswirken als auf die Inflation. Der Inflationsdruck dürfte vorübergehend sein, aber möglicherweise nicht schlagartig eintreten. Das Wachstum wird aufgrund einer Abschwächung des Arbeitsmarktes und eines verlangsamten Lohnwachstums (noch nicht deutlich sichtbar) in diesem Jahr und 2026 weiterhin schwach bleiben. Eine höhere kurzfristige Inflation wird auch den Konsum für den Rest des Jahres belasten. Auch die Eurozone wird von den Zöllen betroffen sein, aber die EZB wird ihre Unterstützung fortsetzen. Das Wachstum in der zweiten Jahreshälfte wird schwächer ausfallen als in der ersten Jahreshälfte. Dennoch hält sich die Binnennachfrage dank des realen Lohnwachstums gut, aber die Exportrisiken sind hoch.“
Gewinne vs. Zölle

„Der Fokus der Fed verlagert sich von der Inflation auf das Wachstum, während der politische Druck auf die Fed zunimmt. Insgesamt halten wir an unseren Prognosen fest, dass die Fed in diesem Jahr drei Zinssenkungen vornehmen wird, da sich die Wirtschaft abschwächt und die Fed ihren Fokus auf die Beschäftigungspolitik verlagert. Die EZB wird voraussichtlich weiterhin datenabhängig bleiben und in den kommenden Monaten für Zinssenkungen offen sein.
Es bestehen Risiken einer fiskalischen Verschwendung aufgrund der steigenden Verschuldung in den Industrieländern sowie Druck auf die Margen US-amerikanischer Unternehmen durch Zölle. Zum jetzigen Zeitpunkt sind wir der Ansicht, dass die Auswirkungen der Zölle auf die Unternehmensmargen für die Unternehmensgewinne von entscheidender Bedeutung sind – insbesondere die Frage, ob die Unternehmen weiterhin Kosten weitergeben können, um einen Margenrückgang zu vermeiden. Daher beobachten wir die Dynamik zwischen den US-Produzentenpreisen und den Verbraucherpreisen sehr genau.“
Positiv: Risky Assets
„Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die hohe Verschuldung in den Industrieländern, der politische Druck auf US-Institutionen und die Notwendigkeit weiterer politischer Maßnahmen in Europa die Aufmerksamkeit der Märkte auf sich ziehen werden, während sich das Wachstum in den Schwellenländern selektiv verbessert. Wir stellen auch fest, dass die US-Märkte selbstgefällig sind und die Risiken, die wir auf unserem Radar haben, ignorieren. Vor diesem Hintergrund können wir unsere leicht risikofreudige Haltung beibehalten. Die Kreditbedingungen sind stabil und die Dynamik an den Märkten ist stark, aber dies könnte sich ändern, wenn die Gewinne enttäuschen. Wir sind ausgewogen und leicht positiv gegenüber Risky Assets eingestellt.“
Amundi/HK
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