Märkte: Hohe Zinsen und Risken
Die Zinsen stiegen im Oktober weiter kräftig an. Risikoanlagen reagierten logischerweise negativ, wobei die Aktienmärkte im Monatsverlauf zwischen 2 und 5 % verloren und sich Kreditanlagen ähnlich verhielten. Die Gesamtsituation ist von Unsicherheit geprägt.
Dass der Markt nach der extremen Zinserhöhung eine Verschnaufpause braucht, ist logisch, aber das Ausmaß und die Geschwindigkeit der Entwicklung sind verwirrend. François Rimeu, Senior Strategist, La Française AM, kommentiert: „Das Marktszenario hat sich offenbar erneut auf eine ideale sanfte Landung eingestellt, bei der die Inflation allmählich in die Nähe der Zielvorgaben der Zentralbanken zurückgeht, mit einem schwachen Wachstum, aber ohne Rezession. Das ist natürlich nicht unmöglich, aber unserer Meinung nach nicht das wahrscheinlichste Szenario.“
Löhne treiben Inflation
Denn der anhaltende Lohndruck bzw. die dadurch angefeuerte Inflation sei immer noch ein zentrales Anliegen der EZB. Der Experte: „All dies dürfte die Zentralbanken veranlassen, die Zinsen länger als vom Markt derzeit angenommen hochzuhalten. Und zwar so lange, wie der Arbeitsmarkt nicht einbricht, was nicht so bald der Fall zu sein scheint. Die Haushaltspolitik der Staaten wird einen großen Einfluss darauf haben, wie widerstandsfähig die Wirtschaft und der Arbeitsmarkt gegenüber Zinserhöhungen sind. Im Oktober verfolgten China (140 Mrd. US-Dollar), Japan (113 Mrd. US-Dollar) und die USA (100 Mrd. US-Dollar, die aufgrund der verschiedenen Konflikte noch nicht verabschiedet wurden) Strategien zur Konjunkturbelebung, die den Zyklus nur verlängern werden. Vorsicht ist also weiterhin geboten, vor allem nach der sehr heftigen Erholung Anfang November, den geopolitischen Risiken (insbesondere bei Öl und Gas) und einer Berichtsaison mit bislang wenig beruhigenden Umsätzen und Prognosen.“
Vorsicht geboten
Rimeu abschließend: „Trotz der historisch positiven Saisonalität behalten wir eine vorsichtige Risikopositionierung bei. Die Volatilität am langen Ende der Zinskurve ist nach wie vor sehr hoch, wobei die Kurven trotz der jüngsten Entwicklung immer noch invertiert sind. Daher bevorzugen wir weiterhin das kurze Ende der Kurve. Die Aktienmärkte scheinen die restriktive Geldpolitik der Zentralbanken noch nicht widerzuspiegeln, und die Risiken werden in den kommenden Quartalen die Margen und damit die Erträge belasten.“
La Française AM/HK
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