Märkte: Höchststände und Risiken
Die globalen Aktienmärkte erreichten im Oktober neue Höchststände. Allerdings führten das Wiederaufflammen des Handelsstreits zwischen den USA und China, Sorgen über einige Kreditausfälle in den USA sowie der anhaltende Shutdown der US-Regierung zu Volatilität bei Risky Assets.

Vincent Mortier (Amundi Group CIO) und Monica Defend (Head of Amundi Investment Institute), zeigen die wichtigsten Marktthemen der kommenden Monate auf: „Die Investitionen in KI (AI Capex) in den USA werden das US-Wachstum stützen, den Rückgang des Konsums, der weiterhin das Rückgrat der US-Wirtschaft bildet, jedoch nicht vollständig ausgleichen können. Aufgrund der gemäß den letzten Daten bisher robusten Konsumentwicklung sowie eines potenziellen Aufschwungs durch Investitionen haben wir die Wachstumsprognosen für die USA für 2025 (1,9 %) und 2026 (1,9 %) nach oben korrigiert. Da die Arbeitsmärkte jedoch schwach bleiben, kommen wir zu dem Schluss, dass der übergeordnete Abschwächungstrend bestehen bleibt.“
Europa: Weniger Wachstum
„Das Wachstum in der Eurozone dürfte in diesem Jahr nachlassen, sich ab Mitte 2026 wieder erholen, aber weiterhin unter dem langfristigen Trend bleiben. Kurzfristig und zu Beginn des kommenden Jahres deutet unsere Einschätzung auf Abwärtsrisiken hin, die durch mögliche Verzögerungen und Anpassungen beim deutschen Konjunkturpaket sowie durch Druck auf die Exporte bedingt sind.“
Fiskalische Hebel

„Die USA dürften auf dem Pfad der Fiskalausweitung bleiben (ein Risiko, das von den Märkten noch nicht eingepreist ist), allerdings mit gewissen Konsolidierungsmaßnahmen. In Japan deuten die fragmentierte politische Landschaft und die Absichten der neuen Regierung auf populistische Maßnahmen hin, sodass die fiskalische Expansion dort anhalten wird. Auch Deutschland dürfte sich in diese Richtung bewegen, verfügt jedoch über den dringend benötigten fiskalischen Spielraum.
Die Wachstumsprognosen für China wurden für das Jahr 2026 nach oben revidiert. Da das Wachstum nahe am Regierungsziel liegen dürfte, erwarten wir kein signifikantes fiskalisches Stimuluspaket. Die Entscheidung für fiskalische oder geldpolitische Impulse hängt jedoch auch davon ab, wie sich die US-Handelspolitik gegenüber China entwickelt. Der Investitionszyklus der US-Technologiebranche, die weltweiten fiskalischen Impulse sowie die Lockerung der Geldpolitik durch die Zentralbanken in einer weiterhin wachsenden Wirtschaft sind allesamt positive Faktoren für Risky Assets.“
Risiko Inflation
„Andererseits dürfte die Inflation in den USA über dem Zielwert bleiben, in Europa könnte es zu einem Anstieg der Binnennachfrage kommen, und auch der Handelskrieg ist auch noch nicht vorbei. Zudem weisen die Märkte zwar derzeit reichlich Liquidität auf, diese könnte jedoch schnell versiegen. Aufgrund dieser Faktoren bleiben wir in Bezug auf Risiken vorsichtig optimistisch. Wir sind bei Bonds insgesamt neutral in Bezug auf die Duration bei globalen Anleihen, jedoch sehen wir Unternehmensanleihen (Investment Grade) und Schwellenländeranleihen durchaus positiv. Wir bevorzugen europäische Anleihen gegenüber US-Anleihen und bleiben gegenüber Japan vorsichtig.
Bei Aktien sind wir der Ansicht, dass die hohen Bewertungen in den USA dafür sprechen, Regionen wie Europa, das Vereinigte Königreich und die Schwellenländer stärker zu berücksichtigen. Die Widerstandsfähigkeit der US-Unternehmensgewinne über verschiedene Sektoren hinweg, einschließlich Technologie, spricht allerdings für eine selektive Vorgehensweise. In den Schwellenländern sind wir optimistisch in Bezug auf Brasilien, Mexiko und Indien. Im Multi-Asset-Bereich haben wir unsere Positionierung bei der US-Duration reduziert, bleiben jedoch insgesamt positiv. Bei Rohstoffen haben wir nach der jüngsten Rallye in diesem Jahr unsere optimistische Einschätzung für Gold reduziert.“
Amundi/HK
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