Kolumne Putz: Rebounce
Die letzten beiden Wochen haben eindrucksvoll gezeigt, dass nüchternes Investmentverhalten in all den Ratgebern unheimlich toll, leicht und einfach simpel klingt. Doch die Realität zeigt, dass man emotional handelt. Daher freut man sich auch, dass man sich mit der US-Rezession geirrt hat. Man freut sich über den Rebounce der Märkte. Man ist Homo Emoticus.
Japans Wirtschafts- und Chinas Konsumdaten festigen die asiatischen Märkte, starkes Augenmerk wird in Europa auf die Makrodaten aus GB gelegt. Die wichtigsten Daten kommen jedoch aus den USA: Erwartet wird eine sinkende Inflation.
Asien
Japans BIP wächst wieder. Erwartet werden 0,5% für das Q2 und ein annualisiertes BIP von +2,1% bei sinkendem Inflationsdruck (BIP-Deflator sinkt von 3,4% auf 2,6%). Der japanische VPI wird am Freitag veröffentlicht (zuletzt lag die Kernrate bei 2,2%). Chinas Einzelhandelsumsätze steigen weiter (nun 2,6% ggü. Vorjahr) bei konstanter Industrieleistung. Erwartet wird, dass die PBoC die Leitzinsen bei 3,35% belässt. Relevant ist auch das Sitzungsprotokoll der RBA (Reserve Bank of Australia), das zwei Wochen nach einer Zinsentscheidung (unverändert bei 4,35%) veröffentlicht wird.
Europa
Die ZEW Konjunkturerwartung für Deutschland und die EU sinkt auf 30,6 bzw. auf 35,4 (neutral = 0). Wichtiger sind die Daten aus GB am Mittwoch: Der Erzeugerpreisindex (EPI) steigt geringfügig um 0,2% ggü. Vormonat, die Einzelhandelspreise steigen auf 3,3% (bei einem Lohnwachstum von 4,6%). Die Kerninflation sinkt von 3,5% auf 3,4%. Die Einzelhandelsumsätze steigen um 0,8% ggü. Vormonat. Das BIP steigt jedoch nur um 0,1% ggü. Vormonat. Am Freitag werden auch die Konsumdaten für Deutschland veröffentlicht (zuletzt -0,6% ggü. Vorjahr).
USA
Der Erzeugerpreisindex bleibt mit +0,1% ggü. Vormonat stabil. Sehr wichtig sind die erwarteten Inflationsdaten: VPI nun 2,9% bei ebenfalls gesunkener Kerninflation von 3,2%. Die fünfjährige Inflationserwartung könnte damit wieder unter 3,0% sinken. Der Konsum steigt moderat um 0,3% ggü. Vormonat, die Arbeitslosenrate bleibt mit 4,3% unverändert. Der Philly Fed Herstellungsindex geht auf 7,0 Zähler zurück, bleibt damit aber im positiven Bereich. Das Verbrauchervertrauen bleibt mit 66,7 stabil.
Fazit
Facts and fear bestimmten das Börsengeschehen der vergangenen Woche. Die Makrodaten der großen Wirtschaftsräume festigen nun in der kommenden die Erwartung eines moderaten Wirtschaftswachstums.
Für den Inhalt der Kolumne ist allein der Verfasser verantwortlich. Der Inhalt gibt ausschließlich die Meinung des Autors wieder, nicht die von GELD-Magazin / 4profit Verlag.