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15. Januar 2024

Kolumne Putz: Das Superwahljahr ist eröffnet.

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Mag. Alexander Putz Geschäftsführer bei alexanders INVESTMENTS

Die Taiwaner haben am Samstag zum dritten Mal in Folge für die freiheitliche Fortschrittspartei gestimmt. Es war die erste von zahlreichen Wahlen heuer – und eine der besonders wichtigen. Denn mit Lai Ching-te dürfte sich der Graben zwischen Taiwan und China weiter vertiefen. Die Börsen zeigen sich vorerst unbeeindruckt: Es ist ein bekanntes Spannungsfeld.

Nach den Marktkorrekturen (überzogene Zinssenkungserwartungen) pendeln sich die Märkte wieder ins Tagesgeschehen ein. Starker Beobachtungsfaktor hinsichtlich des politischen Risikos ist die Wahl in Taiwan, marktbewegend jedoch eher die Makrodaten dieser Woche.

Asien

Taiwan hat gewählt, was kräftige Drohgebärden Chinas zur Folge haben wird. Die Märkte reagieren naturgemäß volatil, wenngleich letztlich entspannt. Am Mittwoch stehen die chinesischen Makrodaten im Mittelpunkt: Vor allem das BIP-Wachstum, zuletzt +4,9% ggü. Vorjahr, ist besonders wichtig. Gekoppelt mit den Einzelhandelsdaten (+10,1% ggü. Vorjahr) und der Industrieproduktion (+6,6% ggü. Vorjahr) zeigt sich China stark.

Europa

Die Industrieproduktion Europas fällt um -0,3% ggü. Vormonat, was einer Bodenbildung entspricht. Wichtig für Europas Börsen sind die Inflationsdaten (jeweils auf Vormonatsniveau: Deutschland 3,8%, Euro-Zone 2,9%). Die erneut fallenden Erzeugerpreise (-7,9% ggü. Vorjahr bzw. -0,5% ggü. Vormonat) stehen im Kontext zur gesunkenen Industrieproduktion.

USA

Die Einzelhandelsumsätze am Mittwoch (steigen um 0,4% ggü. Vormonat) lassen ein Rezessionsszenario für die USA in die Ferne rücken. Dennoch: Die Industrieproduktion steigert sich nicht (0% ggü. Vormonat), auch die Kapazitätsauslastung verändert sich kaum (78,7%). Der Beige Book Report sammelt die Wirtschaftserwartungen der 12 Fed-Districts und gibt einen tieferen Einblick in den weiteren Verlauf der US-Wirtschaft. Der kurz darauf veröffentlichte Philly Fed Herstellungsindex nähert sich der neutralen 0 langsam an (von -10,5 auf -8,0 Zähler) – man darf also versöhnliche Beige Book Kommentare erwarten. Das Verbrauchervertrauen bleibt mit 69,6 Zählern (neutral = 50) auf Vormonatsniveau, die 5-jährige Inflationserwartung bleibt bei 2,9%

Fazit

China zeigt starke Daten und auch die Fed gibt sich zuversichtlich – hinsichtlich länger hoch bleibender Leitzinsen auch kampflustig. Medial dominiert die Taiwan-Wahl, an den Börsen jedoch die Makrodaten. Der US-Beige Book-Report lässt etwas tiefer in die US-Wirtschaftslage blicken und den weiteren Fed-Kurs (der heuer sehr taktisch sein wird) erahnen.

Für den Inhalt der Kolumne ist allein der Verfasser verantwortlich. Der Inhalt gibt ausschließlich die Meinung des Autors wieder, nicht die von GELD-Magazin / 4profit Verlag.

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Mag. Alexander Putz Geschäftsführer bei alexanders INVESTMENTS

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