Kolumne Putz: Alte Konflikte – neue Prognosen
Der Angriff der Hamas auf Israel hat für einen weltweiten Schreckmoment gesorgt. Und während die Menschen Nachrichten schauen und hier und dort demonstrieren, war das Thema am Mittwoch an den Börsen schon wieder durch und die US-Inflation viel wichtiger. Und die hat enttäuscht. Wenn auch nur ein bisschen. Chinas Inflation bleibt dafür der Angelpunkt in Asien.
Die Tagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) endet am Sonntag und stellt schon eine positive Entwicklung der Makrodaten für 2024 in Aussicht. Die Zinsentscheidung der PBoC wird der Höhepunkt der Handelswoche sein, die durchaus noch das eine oder andere Schmankerl bereithält.
Asien
Montag bis Mittwoch findet das dritte „Neue Seidenstraße-Forum“ in China statt, zu dem auch Russlands Außenminister Lawrow reisen wird. Das chinesische BIP ist am Mittwoch DIE Kennzahl für Asien. Mit 4,4% (zuvor 6,3%) wird die globale Konjunktur sichtbar. Gegenüber dem Vorjahr bleiben Einzelhandel (4,5%) und Industrieproduktion (4,3%) auf ähnlichem Niveau. Die Zinsentscheidung der PBoC fällt am Freitag (aktuelles Zinsniveau 3,45%). Ebenfalls am Freitag wird die japanische Inflation veröffentlicht (3,2%).
Europa
Beim EcoFin-Treffen der europäischen Finanzminister werden wohl Maßnahmen diskutiert, die u.a. auf den Konjunkturerwartungen beruhen. Die aktuelle Lage bleibt mit -11,4 Zählern (Deutschland) bzw. -8,9 Zählern (EU) negativ, aber auf sich weiter verbesserndem Niveau. Relevant wird am Freitag der Erzeugerpreisindex für Deutschland (wird wohl im Vergleich zum Vorjahr sinken).
USA
Die US-Einzelhandelsdaten werden mit +0,3% leicht über Vormonat erwartet. Eine ähnliche Entwicklung wird für die Industrieproduktion angenommen. Der Philly-Fed-Herstellungsindex (von der Fed als Umfrage erhobene Branchentrends im Produktionsbereich) bleibt wohl weiter negativ (zuletzt -13,5 Zähler; neutral = 0). Die Berichtssaison startet mit dem Bankensektor.
Fazit
Die Makrodaten sorgen wohl für wenig Überraschungen. Doch die mit dem US-Bankensektor startende Berichtssaison könnte den jüngsten Auftrieb an den Börsen weiter unterstützen. „Was machen die Notenbanken?“ bleibt jedoch eine Frage, die fortlaufend mit Zinssorgen die Marktnervosität hoch hält.
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