fbpx
25. April 2023

IT: Fachkräfte verzweifelt gesucht

Die WKÖ warnt erneut vor den gravierenden Auswirkungen des IT-Fachkräftemangels: Wie aus einer aktuellen Studie hervorgeht, fehlen der österreichischen Wirtschaft aktuell bis zu rund 28.000 IT-Fachkräfte. Dies führt zu einem Wertschöpfungsverlust von bis zu 4,9 Milliarden Euro pro Jahr.

we are hiring

Laut dem Obmann des Fachverbands UBIT (Unternehmensberatung, Buchhaltung und IT), Alfred Harl, ist eine der Hauptursachen des IT-Fachkräftemangels die IT-Bildung in Österreich. Die seit Jahren sehr hohen Dropout-Quoten an den Universitäten im IKT-Bereich bereiten dem Fachverband Kopfzerbrechen. Im Durchschnitt brechen 37,5% der Studierenden ihr Studium ab, an manchen Institutionen liegt die Quote sogar bei über 50%.

Reformen gefordert

Alfred Harl, Obmann des Fachverbands UBIT der Wirtschaftskammer Ö
Alfred Harl, Obmann des Fachverbands UBIT der Wirtschaftskammer Ö

„Die tertiäre Ausbildung im IKT-Bereich muss dringend reformiert werden, damit die Abbruch-Quoten sinken. Eine Senkung der durchschnittlichen Abbruchquote um 10% auf 27,5% würde bereits bedeuten, dass der IT-Branche 2.000 Studienabsolvent:innen mehr zur Verfügung stehen“, betont Harl und regt auch ein periodisches Monitoring der Dropout-Gründe an, um Studierende für das Studium zu motivieren und im Studium zu halten. Eine Erhöhung des Frauenanteils bei IKT-Studienabschlüssen um 10% würde zudem ein Plus von gut 1.500 Absolventinnen bedeuten.

Jede vierte IT-Stelle unbesetzt

Allein in der IT-Branche sind es gut 12.000 IT-Fachkräfte, die zusätzlich benötigt werden. IT-Unternehmen können ihren Bedarf an Fachkräften nur zu 75% decken. Absolut betrachtet fehlen mit 5.800 die meisten IT-Fachkräfte in Wien. An zweiter Stelle liegt Oberösterreich mit einem Bedarf von bis zu 1.600 IT-Fachkräften, gefolgt von der Steiermark (bis zu 1.500), Tirol (900), Niederösterreich (750), Kärnten (750), Salzburg (400), Vorarlberg (250) und Burgenland (100). Der größte Bedarf herrscht österreichweit im Bereich „Software Engineering & Web Development“. Der erwähnte Wertschöpfungsverlust von bis zu 4,9 Milliarden Euro jährlich entspricht übrigens 175.000 Euro pro unbesetzter Stelle.

Nachwuchs gefragt

Laut UBIT sollten Kinder schon ab dem Kindergartenalter für Technik und IT begeistert werden, und der Informatikunterricht müsste mehr auf die heutigen Anforderungen im IT-Bereich adaptiert und auf alle Schultypen ausgeweitet werden. „IT-Bildung muss zu einem Fixbestandteil der Bildung jedes jungen Menschen in Österreich werden, wenn wir ausreichend IT-Fachkräfte für den Digitalstandort Österreich zur Verfügung haben wollen“, schließt Harl ab.

Der IKT-Statusreport 2022 kann hier heruntergeladen werden. 

WKÖ/HK

Zum Newsletter anmelden

Bestellen Sie kostenfrei und unverbindlich den GELD-Magazin Newsletter, als optimale Ergänzung zur Print-Ausgabe von GELD-Magazin!
Zwei Mal im Monat versenden wir den Newsletter mit Themen rund um den Finanzmarkt und Wirtschaft.

Sie haben sich erfolgreich eingetragen.