Das Umfeld für Fremdkapitalinvestitionen in Infrastruktur ist nach Auffassung des Vermögensmanager MEAG aktuell besonders anspruchsvoll. In diesem Zusammenhang sei besonders auf Resilienz und Megatrends zu achten, so die Experten.

„Für viele fremdkapitalfinanzierte Projekte steht im aktuellen makro-ökonomischen Umfeld plötzlich die Frage der Schuldendiensttragfähigkeit im Raum – nicht nur wegen der gestiegenen Finanzierungskosten, sondern auch wegen der inflationsbedingt höheren Herstellungs- und Betriebskosten“, schreiben Thomas Bayerl und Benjamin Hemming von der MEAG.

Genaue Analyse

Die Experten: „Gleichzeitig wird angesichts hoher Inflation und steigender Zinsen umso deutlicher, wie wichtig umfassende Szenarioanalysen für erfolgreiche Investments sind.“ Mit solchen Analysen lasse sich feststellen, wie gut sich Fremdkapitalinvestitionen in Infrastruktur in verschiedenen – auch extremen – Marktsituationen behaupten dürften.

Um auf Eventualitäten vorbereitet zu sein, würden in einer umfassenden Due-Diligence verschiedenste Szenarien geprüft. Bayerl und Hemming: „Dies schließt neben übergeordneten Marktszenarien auch projektspezifische Besonderheiten ein.“ So lasse sich der komplette Lebenszyklus eines Projekts modellieren und die Wirkungen unterschiedlicher Einflussfaktoren hinsichtlich der Einnahmen-, Bau- und Betriebsrisiken evaluieren. „Die entsprechenden Kennzahlen ermöglichen, die Resilienz eines Projekts in verschiedenen Marktphasen zu bestimmen“, so Bayerl und Hemming.

Inflation unter Kontrolle

Ein wichtiges Szenario, für das Kennzahlen bestimmt werden, ist den Experten zufolge die Inflation: „Für die Simulationen werden neben dem Basisszenario auch deutlich höhere oder niedrigere Inflationsraten unterstellt, um die konkreten Implikationen beispielsweise auf den laufenden Betrieb zu kennen. So ist ein starker Inflationsanstieg wie aktuell zwar belastend für ein Portfolio, in seiner Wirkung aber keinesfalls überraschend und kontrollierbar.“

Megatrends nutzen

Zusätzliche Resilienz lässt sich der MEAG zufolge erreichen, indem Megatrends verstärkt Eingang ins Portfolio finden. Bayerl und Hemming: „Insbesondere die Digitalisierung, Dekarbonisierung und der demographische Wandel bieten dahingehend Chancen.“ Megatrends ermöglichten eine breitere Diversifizierung über Sektoren und Länder hinweg. Das zeige auch der Blick auf die Sektorallokation zeitgemäßer Infrastrukturportfolios: Dem Sektor Energie komme eine immer größere Bedeutung zu. „So gibt es beispielsweise den neuen Bereich CleanTech, mit langfristig attraktiven Investitionsprojekten in den Feldern saubere Technologien, neue Antriebe und Recycling.“

Darüber hinaus ermögliche eine umsichtige Deal-Strukturierung, auch bei zunehmender Unsicherheit im Markt attraktive Risiko-Rendite-Profile zu erreichen. „Eine umfassende Szenarioanalyse ist die Grundlage, die Wahl der richtigen Trends und Themen ist der Treiber. Doch erst die richtige Strukturierung der Deals ist der Garant für ein nachhaltig attraktives Risiko-Rendite-Profile selbst bei zunehmender Unsicherheit im Markt.“

MEAG, Vermögensmanager der Munich Re Gruppe/HK