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6. Dezember 2022

Inflation vs. Wachstum 

Geraldine Sundstrom, Portfolio-Managerin bei PIMCO, geht davon aus, dass in nicht allzu ferner Zukunft das Wachstum an die Stelle der Inflation als wichtigstes Marktthema treten wird. Die Rhetorik der Zentralbanken deutet allmählich in diese Richtung.

„Zwar hat sich der Inflationshintergrund vorerst gebessert, doch die andere Seite der Gleichung hat sich weiter verschlechtert: Der ISM-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in den USA lag bei 49 Punkten und verzeichnete damit den ersten Rückgang seit 2020.“ 

Geraldine Sundstrom, Managing Director und Portfoliomanagerin bei PIMCO
Geraldine Sundstrom, Managing Director und Portfoliomanagerin bei PIMCO

Zeichen für Rezession

„Der europäische PMI des verarbeitenden Gewerbes liegt nun bei 47,1 und damit fest im Rezessionsbereich. Während die Makrodaten der Industrieländer nach wie vor auf eine Rezession hindeuten, führten zunehmende Anzeichen dafür, dass China seine Haltung zu den COVID-Beschränkungen aufweichen könnte, zu einer Stärkung einiger Rohstoffpreise und anderer China Vermögenswerte mit China-Bezug.“ 

Inflation: Verbesserung

„In der vergangenen Woche standen drei Ereignisse im Mittelpunkt des Interesses der US-Inflationsbeobachter. Zunächst sprach der Vorsitzende Powell vor der Brookings Institution in Washington D.C. Dann folgten die US-PCE-Inflationsdaten (Personal Consumption Expenditure Price Index, das bevorzugte Inflationsmaß der Fed) und schließlich am Freitag die US-Arbeitsmarktdaten. Für die Märkte war die Rede von Powell der wichtigste Impulsgeber. 

Powell nannte Gründe für Optimismus in Bezug auf die Güter- und Wohnungsinflation, merkte jedoch an, dass insbesondere die Lohninflation weiterhin Anlass zur Sorge gebe, womit eine Verlangsamung der Zinserhöhungen im Dezember so gut wie feststeht. Am Donnerstag wurde eine relativ schwache PCE-Kerninflation von 5,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr und 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat veröffentlicht. Im vorangegangenen Monat lag die Kennzahl noch bei 0,5 Prozent. Zwei wichtige Kennzahlen sind nun bekannt, eine steht noch aus, und die Marktstimmung ist bemerkenswert positiv.“

Mehr Optimismus

„Auch die vorläufige Gesamtinflation in Europa fiel mit 10,6 Prozent gegenüber 10,6 Prozent etwas schwächer aus und verzeichnete den ersten Rückgang seit 16 Monaten, was die Stimmung weiter aufhellte. Da die Inflation nach wie vor der wichtigste makroökonomische Treiber für alle Anlageklassen ist, zeigte sich der Effekt bei verschiedenen Asset-Klassen: Der S&P 500 erzielte eine Rendite von 1,2 Prozent und die Renditen von 10-jährigen US-Staatsanleihen fielen zum ersten Mal seit September unter 3,50 Prozent. Auch die implizite Volatilität ging zurück, und der Vix-Index fiel unter 20. Dies ist ein Zeichen dafür, dass die Anleger dem Jahresende mit mehr Zuversicht entgegensehen, was durch den schwächeren Dollar zusätzlich begünstigt wird.“ 

PIMCO/HK

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