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7. Juni 2022

Inflation dämpft Konjunktur

Die Weltkonjunktur zeigt erste Anzeichen einer Verlangsamung. Sie wird durch den Anstieg der langfristigen Zinsen und die hohe Inflation ausgelöst. Energie-Aktien performen weiterhin stark. Das meint Guy Wagner, CIO von Banque de Luxembourg Investments.

Guy Wagner, BLI - Banque de Luxembourg Investments
Guy Wagner, Chefanlagestratege und Geschäftsführer der Kapitalanlagegesellschaft BLI – Banque de Luxembourg Investments

In den USA macht sich die gedämpfte Konjunktur vor allem in der Bauindustrie bemerkbar – einer Schlüsselbranche, die unter dem starken Anstieg der Hypothekenzinsen leidet. Der Konsum der privaten Haushalte und die Unternehmensinvestitionen nehmen jedoch weiter in einem eher stabilen Tempo zu.

Inflation macht Sorgen

„In Europa betrifft die Verlangsamung vor allem das verarbeitende Gewerbe, das besonders unter der Störung der Lieferketten und den steigenden Energiekosten leidet, während der Dienstleistungssektor von der schrittweisen Aufhebung der letzten Lockdown-Maßnahmen profitiert“, so Wagner. Die hartnäckige Inflation gibt Anlass zur Sorge vor einer Stagflation oder gar einer Rezession. In China sorgt die beinahe vollständige Abriegelung ganzer Millionenstädte wie Shanghai zu einem Einbruch fast sämtlicher Wirtschaftsindikatoren, sodass das offizielle BIP-Wachstumsziel von 5,5 % für dieses Jahr in Gefahr gerät.

Konjunktur in Gefahr

In Japan führt das geringe Lohnwachstum zu einer Erosion der realen Kaufkraft der Haushalte, obwohl die Inflation im Vergleich zu Europa oder den USA weniger ausufernd ist. „Insgesamt geben die hartnäckige Inflation und die Normalisierung der öffentlichen Ausgaben nach der Pandemie Anlass zur Sorge vor einer Stagflation oder gar einer Rezession“, meint Wagner.

Zinsen steigen

Nachdem Fed-Vorsitzender Jerome Powell Anfang Mai den wichtigsten Leitzins um 50 Basispunkte erhöht hatte, wies er im Monatsverlauf darauf hin, dass der Prozess zur Verringerung der Inflation auf zwei Prozent schmerzhaft werden könne, aber unvermeidlich sei. So wolle man verhindern, dass sich die Inflation auf einem hohen Niveau festsetzt. In der Eurozone betonen die Währungshüter laufend, dass das Wertpapierankaufprogramm zu Beginn des dritten Quartals enden werde, um bei der Sitzung des EZB-Rats am 21. Juli eine Zinsanhebung in die Wege leiten zu können.

Langfristige Zinsen steigen in der Eurozone weiter an

In den USA haben die ersten Anzeichen für eine Stabilisierung der Inflation zumindest vorübergehend den Anstieg der Endfälligkeitsrenditen auf Staatsanleihen gestoppt. Insgesamt ging der zehnjährige Referenzzins im Mai zurück. In der Eurozone führten die Rekordinflationszahlen zu einem weiteren Anstieg der langfristigen Zinsen.

Starke Energie-Aktien

Im Mai war die Volatilität an den Aktienmärkten recht gering, so dass sich die meisten Indizes im Monatsvergleich nur leicht veränderten. Auf Sektorenebene entwickelten sich einmal mehr die Energiewerte besonders gut: Im Monatsverlauf stiegen sie um fast zehn Prozent und seit Jahresbeginn sogar um 40 Prozent. „Konsumgüter zeigten sich hingegen besonders schwach. Zyklische Konsumgüter landen in der Rangfolge der Wertentwicklung nach Sektoren seit dem ersten Januar 2022 sogar auf dem letzten Platz“, so Wagner.

Banque de Luxembourg Investments/HK

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