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13. April 2023

„Hacks“: Kaum Einfluss auf Kurse

Lombard Odier Investment Managers hat eine Analyse von Cybersicherheitsrisiken bei „Hacks“ auf FinTech-Unternehmen durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass Cybersecurity-Verstöße einen unbedeutenden Einfluss auf die Aktienkursrenditen der gehackten Unternehmen haben.

Jeroen van Oerle, Portfoliomanager bei Lombard Odier Investment Managers
Jeroen van Oerle, Portfoliomanager bei Lombard Odier Investment Managers

Jeroen van Oerle, Portfoliomanager bei Lombard Odier, zieht den Schluss, dass der Markt Cyberverletzungen vernachlässigt: „Dies steht im Gegensatz zu der weit verbreiteten Ansicht, dass Hacks die Aktienkurse stark beeinflussen, da größere Sicherheitsverletzungen zu Klagen von Opfern und Aufsichtsbehörden geführt haben.“

Steigende Kosten

Weitere Studienergebnisse: Über alle Benchmarks hinweg steigen die Investitionsausgaben für gehackte Unternehmen um 11 % bis 16 % und die Betriebskosten um 8 % bis 11 % im Vergleich zu nicht gehackten Unternehmen. Van Oerle: „Entscheidend ist, dass die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Hackerangriffe mit Kosten verbunden sind, und dass diese Kosten auf dem Markt nicht angemessen berücksichtigt werden. Wir gehen davon aus, dass diese Auswirkungen – insbesondere im Bereich der Betriebskosten – mit dem Übergang zu SAAS weiter zunehmen werden. Darüber hinaus dürften auch regulatorische Bußgelder zu größeren einmaligen Kosten führen.“

Risken minimieren

„Um diese Risiken in den Portfolios zu bewältigen, sollten Vermögensverwalter Informationen zur Cybersicherheit in ihre Anlageprozesse einbeziehen. Dies werden Hacks zwar nicht verhindern, aber es wird helfen, gut vorbereitete Unternehmen von anfälligen zu unterscheiden. Aus der Bewertungsperspektive sollten gehackte Unternehmen unter sonst gleichen Bedingungen mit einem Abschlag gegenüber ihren nicht gehackten Konkurrenten gehandelt werden, da die Kosten einer Sicherheitsverletzung höher sind.“

„Bösartige“ Nadel

„Die Analyse stellt außerdem fest, dass es für Unternehmen – geschweige denn für Investoren – sehr schwierig ist, Cybersicherheitsschwachstellen zu erkennen. Auf 100.000 externe Dienste oder Berührungspunkte, die ein Unternehmen in unserem FinTech-Universum einsetzt, kommen etwa sechs bekannte, ausgenutzte Schwachstellen. Das ist eine sehr geringe Anzahl von Bedrohungen, die eine Cybersicherheitsabteilung identifizieren muss: Es ist wie die Suche nach sechs bösartigen Nadeln in einem gutartigen Heuhaufen“, so der Experte.

Lombard Odier IM/HK

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