fbpx
28. März 2024

Großbritannien: Tories vor Spaltung?

In Großbritannien befinden sich die konservativen Tories laut Umfragen weiter im Sinkflug. Das könnte laut Mark Dowding, Chief Investment Officer bei BlueBay, sogar bis zu einer Spaltung der traditionsreichen Partei führen.

Im Vereinigten Königreich ist die Unterstützung für die Tories in den jüngsten Meinungsumfragen auf bis zu 19 Prozent gesunken. Im britischen Wahlsystem könnte ein solches Ergebnis dazu führen, dass die Partei weniger als 40 Sitze erhält – gegenüber 376 in der derzeitigen Regierung.

Turbulenzen drohen

Mark Dowding
Mark Dowding, Chief Investment Officer bei BlueBay, RBC BlueBay Asset Management

Experte Dowding: „Dies scheint zwar fast undenkbar. Es kann aber noch schlimmer werden, wenn zum Ende der Amtszeit von Premierminister Rishi Sunak parteiinterne Kämpfe ausbrechen. Im Mai stehen im Vereinigten Königreich Kommunalwahlen an. Wenn die Tories erwartungsgemäß schlecht abschneiden, könnte es einen letzten Versuch geben, Sunak abzulösen. Außerdem könnten Forderungen nach größeren Steuersenkungen laut werden sowie der politische Druck auf die Bank of England, die Zinsen zu senken, zunehmen.

Eine andere Schlussfolgerung ist: Wir bewegen uns auf ein für den demokratischen Prozess im Vereinigten Königreich negatives Ergebnis zu. Darüber hinaus könnte es dem Labour-Vorsitzenden Keir Starmer bei einer so großen Mehrheit schwerfallen, die extremeren Ränder seiner Partei zu disziplinieren. Dann scheinen fiskalpolitische Turbulenzen möglich.“

Populisten auf dem Vormarsch

„Darüber hinaus könnten auf die Dezimierung der Torys eine Spaltung der Partei und ein rechterer Kurs folgen, der die nach dem Vorbild Donald Trumps in den USA in ganz Europa entstandenen populistischen Bewegungen widerspiegelt. In diesem Fall ist die Vorstellung nicht mehr weit hergeholt, dass Nigel Farage eine neu konstituierte konservative Partei anführt und im Jahr 2029 die Schlüssel zur Downing Street erhält. Dieses Beispiel aus dem Vereinigten Königreich zeigt die Aussicht auf eine politische Unbeständigkeit, die uns weltweit erwartet.“

Abseits der politischen Turbulenzen in Großbritannien wirft Dowding noch einen Blick auf das internationale Marktgeschehen: „Zum Ende des ersten Quartals könnte uns eine weitere ruhige Woche bevorstehen. Im zweiten Quartal rechnet die Mehrheit der Anleger mit ersten Zinssenkungen. Wir sind jedoch nach wie vor der Meinung, dass robuste Daten entsprechende Schritte im Juni verhindern könnten – zumindest in den USA und im Vereinigten Königreich.“

RBC BlueBay Asset Management/HK

Zum Newsletter anmelden

Bestellen Sie kostenfrei und unverbindlich den GELD-Magazin Newsletter, als optimale Ergänzung zur Print-Ausgabe von GELD-Magazin!
Zwei Mal im Monat versenden wir den Newsletter mit Themen rund um den Finanzmarkt und Wirtschaft.

Sie haben sich erfolgreich eingetragen.