1. Juli 2025

Gold: Eine Beimischung wert

Gerade langfristig hat sich Gold als wertbeständige Anlage erwiesen, die insbesondere in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und hoher Inflation an Attraktivität gewinnt. Zudem zeigt Gold eine geringe oder negative Korrelation zu traditionellen Anlageklassen wie Aktien und Anleihen.

Cyrill Staubli, Senior Portfoliomanager von Swisscanto LUX-Fonds

Dies bedeutet, dass Gold das Risiko-Rendite-Profil eines Portfolios verbessern kann, indem es das Gesamtrisiko reduziert. Doch im Gegensatz zu Aktien und Anleihen generiert Gold keine laufenden Erträge. Anleger können daher ausschließlich von Kurssteigerungen profitieren. Ein Blick auf die nominale Preisentwicklung in US-Dollar zeigt, dass der Goldpreis in den letzten Jahrzehnten erheblichen Schwankungen unterworfen war. Zwischen 1980 und 2007 erzielte Gold beispielsweise keine nennenswerten Erträge. Anlegerinnen und Anleger mussten 27 Jahre warten, bis ihre Investition einen positiven Ertrag abwarf.

Wichtig für Diversifikation

Cyrill Staubli, Senior Portfoliomanager von Swisscanto LUX-Fonds: „Solche ausgedehnten Phasen der Wertstagnation sind bei Aktien in dieser Form kaum zu beobachten. Der reale Goldpreis ist im Vergleich zum nominalen Preis über lange Zeiträume weniger dramatisch gestiegen. Dies verdeutlicht, dass Gold zwar seinen Wert über die Zeit erhalten hat, jedoch nicht unbedingt ein überdurchschnittlicher Ertrag im Vergleich zu anderen Anlageformen wie Aktien oder Immobilien erzielt hat. Generell bleibt Gold damit eine dauerhafte Beimischung wert und kann als Bestandteil eines gut diversifizierten Portfolios eine Rolle spielen.“

Treiber des Goldpreises

Einflussfaktoren auf den Goldpreis aus Sicht von Swisscanto:

• Inflation: Historisch gesehen war die Inflation ein bedeutender Treiber des Goldpreises, insbesondere in den 1970er Jahren und in den späten 2000er Jahren. In Zeiten hoher Inflation steigt der Goldpreis, da Gold als Inflationsschutz dient.

• Zinssätze: Hohe Zinssätze erhöhen die Opportunitätskosten des Haltens von Gold, was tendenziell zu einem Rückgang des Goldpreises führt. Allerdings sind niedrige oder negative Realzinsen (nominale Zinssätze abzüglich der Inflationsrate) förderlich für einen Anstieg des Goldpreises.

• Währungsänderungen: Der Wert des US-Dollars hat einen erheblichen Einfluss auf den Goldpreis. Ein schwächerer Dollar führt in der Regel zu einem höheren Goldpreis, da Gold in US-Dollar gehandelt wird und somit für Investoren in anderen Währungen günstiger wird.

• Zentralbankreserven: Die Politik der Zentralbanken, insbesondere der Auf- und Ausbau von Goldreserven, spielt eine wichtige Rolle. In den vergangenen Jahren haben Zentralbanken, insbesondere in Schwellenländern, ihre Goldreserven erhöht, was den Goldpreis unterstützt hat.

Wo steht der Goldpreis in fünf Jahren?

Staubli: „Prognosen sind generell schwierig und unverbindlich. Wir versuchen es trotzdem, unter Zuhilfenahme der oben definierten Preistreiber, von vereinfachten Annahmen und unter der Voraussetzung, dass alle vier Faktoren einen Einfluss auf den Goldpreis in den nächsten fünf Jahren haben. So bewerten wir die Punkte Inflation und Währungsänderungen positiv, den Faktor Zinssätze neutral und sehen die Zentralbankreserven sehr positiv. Daraus resultierend erwarten wir für die kommenden fünf Jahre einen höheren Goldpreis, der sich im Bereich von 5000 US-Dollar je Feinunze bewegen könnte. (1.7.2025: 3338 USD)

Der Weg dorthin dürfte unserer Meinung nach jedoch keineswegs linear verlaufen, sondern von Volatilität und kurzfristigen Korrekturen geprägt sein. Selbstverständlich sind Wertentwicklungen und Renditen der Vergangenheit sowie Schätzungen bezüglich zukünftiger Wertentwicklungen, Renditen und Risiken kein verlässlicher Indikator für künftige Ergebnisse. Vielmehr dient die Prognose als Hinweis, dass Gold auch weiterhin als langfristige Beimischung im Portfolio infrage kommen kann.“

Swisscanto/HK

Disclaimer: Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung von Investments zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Aktien können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls auch weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.geld-magazin.at repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Inhalte von www.geld-magazin.at wurden sorgfältig erstellt, unbeabsichtigt fehlerhafte Darstellungen können jedoch nicht ausgeschlossen werden. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Die 4profit Verlag GmbH lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen.

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