Gold als Risikoschutz
„Zwar hat der Goldmarkt im vergangenen Jahr einige Schwächen gezeigt, ein längerfristiger Blick bietet aber eine positivere Perspektive“, so Joe Foster, Portfoliomanager und Goldstratege bei VanEck. Vor allem könnte das Edelmetall als Risikoschutz wiederentdeckt werden.
„Von 2013 bis 2019 bewegte sich der Goldpreis in einer Spanne zwischen 1.150 und 1.360 US-Dollar pro Unze“, so der Goldexperte. „Mitte 2019, als die Fed begann, die Zinssätze zu senken, brach der Goldpreis aus diesem Bereich aus. Zwar ist Gold von seinen Höchstständen von über 2.000 US-Dollar pro Unze weit entfernt, doch stellen die aktuellen Niveaus von etwa 1.800 US-Dollar einen hohen Preis dar, bei dem Bergbaugesellschaften gut zurechtkommen.“
Gold als Sicherheit
Der Goldpreis hat sich behauptet, trotz der erwarteten geldpolitischen Straffung der Fed, höherer Renditen, der Stärke des US-Dollars, der Konkurrenz durch andere Anlageklassen und der anhaltenden Nettoverkäufe durch börsengehandelte Goldfonds. „Dies deutet darauf hin, dass Gold von einem Kern von Investoren gestützt wird, welche die Notwendigkeit von Anlagen sehen, die ihr Vermögen vor unerwünschten Risiken schützen können“, folgert Foster.
Schutz vor Schuldenfalle
Die Rolle von Gold als Risikoschutz könnte wieder wichtiger werden: Die letzten drei US-Regierungen haben keinen Widerstand gegen mutwillige Defizitausgaben geleistet. „Während es ein grundlegendes Gesetz des wirtschaftlichen Überlebens ist, im Rahmen seiner Möglichkeiten zu leben, scheint ein übermäßiger Verlass auf das Schuldenmachen das bevorzugte Instrument der Steuer- und Geldpolitik zu sein“, so Foster. Bei Zinssätzen nahe Null ist das Geld fast umsonst, und der Schuldendienst ist minimal. „Sobald jedoch entweder die Fed oder die Märkte beschließen, dass es an der Zeit ist, die Zinssätze zu erhöhen, könnte die US-Wirtschaft in eine Schuldenfalle geraten.“
VanEck/HK