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8. Februar 2024

Globale Wirtschaft: Moderates Wachstum

Die aktuelle Schätzung des IMF für das globale Wirtschaftswachstum liegt mit 3,1% für 2024 zwar unter dem langfristigen Schnitt, kann aber als moderat bezeichnet werden. Michael Blümke, Senior Portfolio Manager bei Ethenea, kommentiert die Entwicklung.

Michael Blümke, Senior Portfolio Manager bei Ethenea
Michael Blümke, Senior Portfolio Manager bei Ethenea

„Einerseits sorgen solides Wachstum und der sich fortsetzende Disinflationstrend dafür, dass eine globale Rezession unwahrscheinlicher wird. Andererseits machen starke fiskalische Unterstützung, solide Arbeitsmärkte und geopolitische Unsicherheiten den mittelfristigen Disinflationsprozess ungewiss. Die Aussichten für 2024 werden stark vom Lockerungspfad der Geldpolitik, den anstehenden Wahlen in der ganzen Welt und der Entwicklung der geopolitischen Spannungen beeinflusst werden.“

USA: Solide

„Die US-Wirtschaft hat mit einem BIP-Anstieg von 3,3 % im vierten Quartal 2024 wieder einmal positiv überrascht. Die US-Konjunktur wuchs damit so schnell wie seit sieben Monaten nicht mehr, was auf die starken Auftragseingänge zurückzuführen ist. Die Aussichten für das erste Quartal 2024 deuten auf eine gesunde Expansion hin. Zwar stagniert die Industrietätigkeit, aber die Stimmung der Verbraucher hat sich stark erholt. Vor diesem Hintergrund ist es keine Überraschung, dass das Wirtschaftswachstum weiterhin von soliden Einzelhandelsumsätzen unterstützt wird. Auch der Arbeitsmarkt normalisiert sich weiter und kehrt zu seinem Gleichgewicht zurück.“

Eurozone: Schwach

„Die Daten der Eurozone blieben im 4. Quartal 2023 schwach. Die Wirtschaft der Eurozone befand sich in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 in einer technischen Rezession, jedoch erwarten wir anhand der vorliegenden Daten, dass das Schlimmste hinter uns liegen könnte. Das Wachstum wird auch in der ersten Hälfte des Jahres 2024 gering bleiben, aber wir rechnen eher mit einem stagnierenden Wirtschaftswachstum als mit einer scharfen Rezession. Die Arbeitslosigkeit in der Eurozone erreichte im Dezember mit 6,4 % den niedrigsten Stand aller Zeiten.

Im Gegensatz zu den USA schwächte sich das Verbrauchervertrauen im Januar erneut ab und die Einzelhandelsumsätze gingen Ende 2023 weiter zurück. Steigende Reallöhne und eine rekordtiefe Arbeitslosigkeit dürften die private Nachfrage in den kommenden Monaten aber stützen. Die verbesserte Verbrauchernachfrage und die steigenden Arbeitskosten könnten jedoch zu einer hartnäckigeren Inflation führen und damit einen raschen Disinflationsprozess verhindern. Die schwache globale Nachfrage macht den exportorientierten Ländern und Branchen zu schaffen. Das deutsche verarbeitende Gewerbe ist davon besonders stark betroffen.“

China: Unter Druck

„Chinas Wirtschaft ist nach wie vor schwach und ist weiter mit Deflationsdruck und Immobilienproblemen konfrontiert. Das chinesische Gesamtwachstum erreichte im zurückliegenden Jahr 5,2 % und entsprach damit dem offiziellen Wachstumsziel von rund 5 %. Das vergangene Jahr wurde mit einer gemischten Entwicklung beendet: Schwache Inflation, ein nachlassender Dienstleistungssektor und eine weiterhin gedämpfte Kreditvergabe der Banken stehen einem sich stabilisierenden verarbeitenden Gewerbe und sich ausgehend von einer niedrigen Basis verbessernden Exporte gegenüber. Der Konsum bleibt einer der wichtigsten Wachstumsmotoren mit einem soliden Anstieg der dienstleistungsbezogenen Einzelhandelsumsätze.“

Ethenea/HK

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