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15. November 2021

Geldanlage: Nachhaltigkeit legt zu

Die COP26 in Glasgow ist dieser Tage zu Ende gegangen. Im Fokus stand dabei vor allem die Finanzierung des Grünen Wandels. Nachhaltige Geldanlage wird in Zukunft eine große Rolle spielen und ist ein Thema, das auch bei Privatanlegern eine immer größere Bedeutung bekommt.

Gabriele Semmelrock-Werzer, Präsidentin des Österreichischen Sparkassenverbandes
Gabriele Semmelrock-Werzer, Präsidentin des Österreichischen Sparkassenverbandes

Das Interesse der Österreicher an diesen Geldanlagen wächst stetig, ebenso der Informationsbedarf. Banken wird dabei das höchste Vertrauen entgegengebracht, das zeigt eine Gallup-Studie im Auftrag des Sparkassenverbandes.

Umwelt im Fokus

Vor allem das Thema Umwelt- und Klimaschutz ist den Österreichern bei der nachhaltigen Geldanlage ein wichtiges Anliegen: 47 Prozent halten dies bei Veranlagungen für den wichtigsten Aspekt, gefolgt von Investitionen in Unternehmen, die sich einer „ethischen Führung“ verschrieben haben (30%) und Investitionen in Unternehmen mit sozialen Aspekten (23%). Interessant ist, dass diese Einordnung über Altersgruppen, Bildungsschichten und Geschlechter durchwegs gleichmäßig verteilt angesehen wird. Mit einer Ausnahme: Höhere Bildungsschichten halten den Umwelt- und Klimaschutz bei Veranlagungen mit 53 Prozent für deutlicher wichtiger als niederere Bildungsschichten (44%).

Mehr Infos gefragt

Die aktuelle Studie zeigt allerdings auch, dass 50 Prozent der Österreicher von nachhaltigen Finanzprodukten noch nichts gehört haben und 11 Prozent sind sich nicht sicher. „Wir als Sparkassen sehen dies als einen wichtigen Aspekt der Studie an, weil es uns zeigt, welchen Informationsbedarf unsere Kundinnen und Kunden bei dieser Form der Veranlagung noch haben“, erklärte Gabriele Semmelrock-Werzer, Präsidentin der 49 heimischen Sparkassen.

Wichtig: Sicherheit

Bei der Geldanlage schauen die Österreicher besonders auf Sicherheit (64%), Rendite (21%) und Liquidität (15%). Interessant ist, dass Finanzprodukte, die sich an ökologischen, ethischen und sozialen Aspekten orientieren, bezüglich der drei Kriterien Sicherheit, Rendite und Liquidität nicht schlechter angesehen werden. Die Österreicher sind also überzeugt, mit nachhaltigen Investments zumindest genauso gut, sicher und liquide veranlagt zu sein, wie mit einer herkömmlichen Veranlagung.

Ein klares Bild ergibt auch die Frage, welche Faktoren die ESG-Veranlagung noch attraktiver machen könnten: Hier stehen eine höhere Rendite als bei herkömmlichen Produkten (54%) vor dem Aspekt „etwas Gutes zu tun“ (48%) und dem Wunsch nach mehr Information darüber, wie sich nachhaltige Finanzprodukte auf den Klima- und Umweltschutz bzw. die soziale Gerechtigkeit auswirken (45%).

Nachhaltigkeit und Vertrauen

Eine sehr eindeutige Meinung haben die ÖsterreicherInnen, wem sie bei der nachhaltigen Veranlagung vertrauen: 58 Prozent haben sehr großes oder großes Vertrauen in Banken, 45 Prozent in Versicherungen und nur 20 Prozent in Technologieunternehmen wie etwa Facebook. Bei Letzteren ist das Misstrauen bei Veranlagungen mit 74 Prozent besonders ausgeprägt. Dieses fällt bei Jüngeren (bis 30 Jahren) mit 63 Prozent und interessanterweise bei den ÖsterreicherInnen mit einer hohen Nachhaltigkeitsorientierung mit 64 Prozent etwas niedriger aus.

Österreichischer Sparkassenverband/HK
Fotocredit: Daniel Waschnig

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