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1. Juni 2022

Gas-Importe: Raus aus der Abhängigkeit!

Fast 40 Prozent ihres gesamten Gasverbrauchs importierte die EU 2021 aus Russland. Was können Politik und Verbraucher tun, um diese Abhängigkeit zu verringern und die Widerstandsfähigkeit des EU-Gasnetzes zu verbessern?

Rahul Bhushan, Mitgründer von Rize ETF, Emittent des Rize Sustainable Future of Food ETF
Rahul Bhushan, Mitgründer von Rize ETF ©ivanweiss.london

2021 importierte die EU im Durchschnitt mehr als 380 Millionen Kubikmeter Gas pro Tag über Pipelines aus Russland, was etwa 140 Milliarden Kubikmeter für das gesamte Jahr entspricht. Weitere 15 Milliarden Kubikmeter wurden in Form von verflüssigtem Erdgas (LNG) aus Russland geliefert.

Große Abhängigkeit

Die insgesamt 155 Milliarden aus Russland importierten Kubikmeter machten im Jahr 2021 rund 45 Prozent der Gaseinfuhren der EU und fast 40 Prozent ihres gesamten Gasverbrauchs aus. Rahul Bhushan, Mitgründer des thematischen ETF-Anbieters Rize ETF, sagt: „Die IEA schlägt aktuell Sofortmaßnahmen vor, welche nicht nur die Abhängigkeit von russischem Gas verringern, sondern gleichzeitig die kurzfristige Widerstandsfähigkeit des EU-Gasnetzes verbessern und auch Verbraucherinteressen berücksichtigen.

Die Stärkung dieser Bemühung nach Unabhängigkeit bleibt nicht auf die Politik beschränkt, auch Investoren können dazu beitragen, die meisten dieser Ziele schneller zu erreichen.“ Bhushan verdeutlicht, welche Unternehmen die folgenden IEA-Maßnahmen schon jetzt mit Hochdruck umsetzen.

Mehr Wind- und Solarenergie

2022, so Bhushan, wird die Erzeugungskapazität erneuerbarer Energie in der EU im Vergleich zu 2021 voraussichtlich um mehr als 100 Terawattstunden oder 15 Prozent steigen – mit Produktions- und Umsatzsteigerungen im gesamten wirtschaftlichen Umfeld: Das italienische Unternehmen Prysmian beispielsweise entwickelt und konstruiert eine breite Palette von Kabeln für Anwendungen in der Energie- und Telekommunikationsbranche. 

Vestas Wind Systems entwickelt, fertigt und wartet weltweit Windkraftanlagen. Auch Nordex ist auf Windenergieanlagen spezialisiert, entwickelt und produziert jedoch auch Rotorblätter und Steuerungssysteme. SMA Solar Technology ist Hersteller von Wechselrichtern für solar erzeugten Strom und auf Photovoltaikanlagen spezialisiert.

Wärmepumpen statt Gaskesseln

„Wärmepumpen sind im Vergleich zu herkömmlichen Gaskesseln äußerst effiziente und kostengünstige Heizgeräte. Eine EU-weite Verdopplung der Installationsraten würde zwar Investitionen in Höhe von 15 Milliarden Euro erfordern, aber dadurch könnten jährlich zwei Milliarden Kubikmeter Gas eingespart werden“, so Bhushan.

Zu den Unternehmen dieser Branche gehört das weltweit agierende Heiztechnikunternehmen NIBE Industrier, das Wärmepumpen, Heizkessel, Warmwasserbereiter und elektrische Heizelemente herstellt. Trane Technologies hingegen produziert Zentralheizungen, Klimaanlagen, Elektrofahrzeuge, Luftreiniger und Fluid-Handling-Produkte.  

Energieeffizienz stärken

Zum Thema Energieeffizienz gehören wiederum Unternehmen wie Kingspan, ein globaler Akteur im Bereich Hochleistungsdämmung und Gebäudehüllen-Technologien. Owens Corning stellt Baustoffe, Glasfaserverstärkungen und technische Materialien für Verbundsysteme her. Ameresco bietet eine Reihe von Energielösungen an, darunter Kraft-Wärme-Kopplung, Wasserkraft und Anlagen für erneuerbare Energien. Schneider Electric stellt unterschiedlichste elektrische Energieprodukte her, beispielsweise Sensoren, Ventile, Leistungsschalter, und Spannungswandler.

Rize ETF/HK

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