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21. November 2023

Für hohe Zinsen rüsten

Höhere Zinsen für längere Zeit und dementsprechend steigende Rezessionsgefahren – dafür sollten sich Anleger laut Laurent Gorgemans rüsten. Der Global Head of Investment Management bei Nordea weist in diesem Zusammenhang auf Chancen im „Cross Credit“-Bereich hin.

Laurent Gorgemans, Global Head of Investment Management bei Nordea AM
Laurent Gorgemans, Global Head of Investment Management bei Nordea AM

Gorgemans: „Die großen Zentralbanken sind inzwischen in einen wirklich datenabhängigen Modus übergegangen. Auch wenn die Spitzenzinsen zumindest nahe beieinander liegen dürften, sind weitere Erhöhungen nicht auszuschließen. Nur Zinssenkungen sind aus unserer Sicht vorerst ausgeschlossen.“

Zinssenkungen: Bitte warten

„In unseren Basisprognosen bleiben die Fed und die EZB bis Ende 2023 in der Warteschleife, auch wenn die Risiken für eine unerwartete weitere Straffung bestehen bleiben. Der Inflationsdruck hat zwar deutlich nachgelassen, doch könnte sich der Weg zum 2 %-Ziel noch als lang und holprig erweisen, weshalb wir frühestens 2024 mit Zinssenkungen rechnen. Außerdem haben die Finanzmärkte in letzter Zeit begonnen, sich mit der Idee längerfristig höherer Zinsen auseinanderzusetzen, was sich darin zeigt, dass die Renditen für längere Laufzeiten steigen und die US-Renditen sogar neue 16-Jahres-Höchststände erreicht haben.

Vor allem in den USA könnten die Anleiherenditen mehrere Jahre lang über 4 % bleiben, während im Euroraum eine Rückkehr zu den Tiefstständen von vor der Zinswende ebenfalls nicht in Sicht ist. Für die Kreditmärkte ergibt sich daraus ein bitter-süßer Cocktail: Einerseits bieten Unternehmensanleihen rekordhohe Renditen in allen Rating-Kategorien und werden damit zum willkommenen Verbündeten, um die immer noch hohe Inflation, die die realen Renditen bedroht, zu übertreffen. Andererseits belasten die hohen Zinsen das gesamtwirtschaftliche Gefüge und könnten in den kommenden Quartalen, insbesondere in Europa, eine Rezession auslösen.“

Attraktive Renditen

„Vor diesem Hintergrund sind Anlagelösungen gefragt, die ein attraktives Renditeniveau von deutlich mehr als 3 bis 4 % bieten und trotzdem gut gerüstet sind, um eine potenzielle Konjunkturabschwächung oder eine Verschlechterung der Stimmung bei Krediten zu überstehen. Genau das können Anleihen von Emittenten in den Ratingklassen im mittleren Bereich (BBB, BB, B), dem sogenannten Cross Credit-Bereich, bieten.

Da die Anleihen an der Grenze zwischen Investment-Grade- und High-Yield-Segmenten angesiedelt sind, wird der Cross-Credit-Bereich immer attraktiver, da er eine gute Mischung aus Durations- und Spread-Risiko bietet, die ein ausgewogenes Risikoprofil und dennoch attraktive Renditen ermöglicht. Es handelt sich hier außerdem um ein Anlageuniversum, in dem die Unterschiede zwischen den Emittenten in der jüngsten Vergangenheit enorm zugenommen haben, nicht zuletzt aufgrund der hohen Anzahl von Ratingänderungen in den letzten paar Jahren. Anleger, die hier mit einem aktiven Ansatz die vielversprechendsten Instrumente herausfiltern, haben gute Erfolgschancen.“

Nordea AM/HK

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