6. Dezember 2025

Fed: Zinssenkung fast fix

Die Märkte haben eine Zinssenkung der Fed um 25 Basispunkte am 10. Dezember als fast sicher eingepreist. Vor dem zurückliegenden Shutdown zeigten Fed-Vertreter zunehmende Besorgnis über Abwärtsrisiken für die Beschäftigungslage und signalisierten weniger Inflationsrisiken.

Matthias Scheiber, Leiter des Bereichs Multi-Asset-Lösungen bei Allspring Global Investments
Matthias Scheiber, Leiter des Bereichs Multi-Asset-Lösungen bei Allspring Global Investments

„In Kombination mit der generellen Zurückhaltung der Fed, die Märkte zu überraschen, stützt dies unsere Erwartung einer Zinssenkung“, so Matthias Scheiber, Leiter des Bereichs Multi-Asset-Lösungen bei Allspring Global Investments. Der Experte: „Wir rechnen darüber hinaus mit abweichenden Stimmen in beide Richtungen, insbesondere von Gouverneur Miran, der sich wahrscheinlich für stärkere Zinssenkungen aussprechen wird.“

Senkung im Jänner?

Scheiber weiter: „Wichtig werden auch die aktualisierte Zusammenfassung der Wirtschaftsprognosen und eine neue Reihe von Leitzinsprognosen, sogenannten ‚Dot Plots‘, sein. Diese werden voraussichtlich ein breites Spektrum abdecken – von einer Pause bis zu zusätzlichen Senkungen um bis zu 100 Basispunkte. Die Märkte werden sich zudem auf das Management der Fed-Bilanz fokussieren und hierbei vor allem auf den Zeitpunkt für neue Anleihekäufe, die auf die Reduzierung des Finanzierungsdrucks abzielen.


Wie bereits im bisherigen Jahresverlauf erwarten wir, dass die Zinssenkung von einer falkenhaften Pressekonferenz begleitet wird. Angesichts der aktuellen Schätzung für den neutralen Zinssatz und der kumulierten Zinssenkungen von 75 Basispunkten im Jahr 2025 ist die Hürde für eine weitere Zinssenkung im Januar hoch. Um eine weitere Lockerung zu rechtfertigen, müssten die Daten eine deutliche Konjunkturabkühlung – insbesondere auf dem Arbeitsmarkt – zeigen. Die aktuellen Marktpreise spiegeln bisher drei vollständige Senkungen bis Oktober 2026 wider.“

Marktpositionierung von Allspring:

„Die Inflation bleibt hartnäckig, dürfte sich aber Anfang nächsten abschwächen. Der Arbeitsmarkt verlangsamt sich. Dies ist vor allem auf strukturelle Faktoren zurückzuführen, die über eine einfache Wachstumsverlangsamung hinausgehen. Mit Blick auf die Zukunft werden sich die Marktteilnehmer zunehmend auf die Zusammensetzung des FOMC und die neuen stimmberechtigten Mitglieder im Jahr 2026 konzentrieren.

  • < Zinsen: Die Renditen 10-jähriger US-Anleihen von rund 4 Prozent erscheinen fair bewertet. Wir bevorzugen mittelfristige Steepener, insbesondere 5s/30s, da wir weiterhin Druck auf das hintere Ende der Zinskurve sehen.
  • < Credit: Die Spreads zwischen Investment Grade und High Yield-Unternehmensanleihen bleiben für Neuinvestitionen unattraktiv; wir sind zufrieden damit, Carry-Erträgen zu vereinnahmen.
  • < Schwellenländer vs. Industrieländer: Wir bevorzugen Schwellenländer-Anleihen in lokaler Währung gegenüber Staatsanleihen aus Industrieländern.
  • < Devisen: Die Bedingungen bleiben schwierig; wir haben unsere Untergewichtung des USD auf neutral umgestellt und planen, opportunistisch Long-Positionen aufzubauen.
  • < Rohstoffe: Attraktive Chancen bieten sich bei Industriemetallen und Teilen des Energiesektors. 

Allspring/HK

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