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8. November 2022

Fed: Keine schnelle Zins-Wende

„Wie von uns befürchtet erwiesen sich die Markthoffnungen auf eine schnelle Wende der Fed abermals als verfrüht“, analysiert Bernd Meyer, Chefanlagestratege bei Berenberg. Die Zinsen werden also hoch bleiben. Weiters wirft er einen Blick auf die Midterm-Wahlen in den USA.

Meyer: „Powell machte bei der Fed-Sitzung letzte Woche klar, dass sich das Tempo der Zinserhöhungen zwar verlangsamen dürfte, dies aber nicht mit einer Pause und damit einem „Fed-Pivot“ (Umkehr der Geldpolitik) gleichzusetzen sei.“

Wende: Bitte warten

Prof. Dr. Bernd Meyer, Chefanlagestratege und Leiter Multi Asset im Wealth and Asset Management bei Berenberg
Prof. Dr. Bernd Meyer, Chefanlagestratege und Leiter Multi Asset im Wealth and Asset Management bei Berenberg

Der Experte weiter: „Die Zinsen dürften entsprechend länger erhöht bleiben. Dies belastete vor allem zinssensitive Anlageklassen wie den Nasdaq, während sich Rohstoff-nahe Investments gut behaupteten – auch weil es zuletzt vermehrt Gerüchte gab, dass China eine Umkehr von der strikten Null-Covid-Politik im Frühling nächstes Jahr betreiben könnte. Dies könnte entsprechend vor dem Fed-Pivot kommen. Wir bleiben nicht nur taktisch, sondern auch strukturell konstruktiv für Rohstoffe. Für eine nachhaltige Erholung der Aktienmärkte bedarf es aus unserer Sicht weiterhin schwächerer Konjunktur- und Inflationsdaten. Erst dann halten wir einen wirklichen Fed-Pivot für wahrscheinlich.“

Brisante Wahlen

„In den kommenden zwei Wochen wird es politisch. Heute am 8. November stehen in den USA die Zwischenwahlen an. Aktuell haben die Republikaner in den Umfragen sowohl im House als auch im Senat die Nase vorne. Sollte es so kommen, wäre die Regierungsfähigkeit von US-Präsident Biden eingeschränkter.“ Anmerkung: Bis zur Auszählung der Stimmen könnte es, wie in den USA oft üblich, noch einige Tage dauern. Es bleibt also spannend.

Ein weiterer wichtiger Termin im Kalender: Vom 15. bis 16. November treffen sich die Regierungschefs zum G20-Gipfel in Bali. Putins-Krieg sowie die Beziehung zu China dürften zentrale Themen sein.

Berenberg/HK

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