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2. September 2022

Fed: Höhere Zinsen bleiben

Auf dem Treffen in Jackson Hole konzentrierten sich die Fed und die anderen großen Zentralbanken weiterhin auf ihr wichtigstes Mandat: die Gewährleistung einer niedrigen und stabilen Inflation von etwa 2 Prozent. Konsequenz: Die Zinsen werden langfristig auf höherem Niveau bleiben. 

Audrey Bismuth, Global Macro Researcher, La Française AM
Audrey Bismuth, Global Macro Researcher, La Française AM

Ein Kommentar von Audrey Bismuth, Global Macro Researcher, La Française AM: „Die Inflationsbekämpfung hat für sie in dieser Phase der geldpolitischen Normalisierung oberste Priorität. Die Zentralbanken wollen das Vertrauen der Öffentlichkeit wiederherstellen und ihre Glaubwürdigkeit zurückgewinnen, nachdem sie die Inflation im vergangenen Jahr als „vorübergehend“ bezeichnet und zu lange gewartet haben, um auf den Preisanstieg zu reagieren.“

„Restriktive Zinsen“

„Die Rede des Fed-Vorsitzenden Powell war absolut eindeutig und hawkish. Er vertrat die übliche Aussage zur Inflationsbekämpfung und erfüllte die aggressiven Markterwartungen. Die Federal Reserve muss die Zinssätze noch einige Zeit restriktiv halten, um sicherzustellen, dass sich die Inflation nicht weiter verfestigt. Powell betonte, dass ein Scheitern bei der Wiederherstellung der Preisstabilität weitaus größere Schmerzen bedeuten würde. Er sagte auch, dass es bei einer weiteren Straffung der Geldpolitik wahrscheinlich angemessen sein wird, das Tempo der Zinserhöhungen zu verlangsamen. 

Der Vorsitzende Powell nannte keine genaue Zahl für den Endzins und äußerte sich auch nicht zum Zeitpunkt, an dem die Fed die Zinserhöhungen einstellen könnte. Er erinnerte die Finanzmärkte an die Zinsprognose des Ausschusses vom Juni, der zufolge der mittlere Leitzins bis Ende 2023 leicht unter 4 % liegen würde, damit sich die Inflation bis Ende 2024 der Marke von 2 % nähern kann. Nach einer „zügigen“ Anhebung der Zinssätze wird die Federal Reserve diese „länger auf einem höheren Niveau“ halten. Die meisten Fed-Mitglieder erwarteten laut der Zusammenfassung der Wirtschaftsprognosen vom Juni, dass der Leitzins mindestens zwei Jahre lang auf einem restriktiven Niveau bleiben würde.“

Große Zentralbanken ziehen mit

„Trotz der Andeutungen in den Sitzungsprotokollen der Fed vom Juli scheint eine Zinswende nicht unmittelbar bevorzustehen. Für die nächste geldpolitische Sitzung am 21. September gab der Vorsitzende Powell keine Hinweise darauf, ob der FOMC die Zinsen um 50 oder 75 Basispunkte anheben wird. Er wiederholte, dass die Fed von den aktuellen Wirtschaftsdaten abhängig sei. Trader gehen größtenteils davon aus, dass die Zinsen zum dritten Mal in Folge eher um 75 Basispunkte als um einen geringeren Wert angehoben werden.

Beim Jackson-Hole-Treffen verkündeten die führenden Zentralbanker – mit Ausnahme der Bank of Japan – eine einheitliche, hawkishe Strategie zur Eindämmung der hohen Inflation.“ 

La Française AM/HK

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