Es bleibt alles beim Alten. Die Europäische Zentralbank (EZB) belässt den Einlagensatz unverändert bei 2,0 Prozent im Oktober. Es bleibt bei Datenabhängigkeit, Entscheidungen werden von Sitzung zu Sitzung gefällt, ohne dass es eine Vorfestlegung auf einen geldpolitischen Pfad gibt.

Ulrike Kastens, Volkswirtin Europa, DWS: „EZB-Präsidentin Lagarde betonte erneut, dass die EZB gut positioniert sei. Insgesamt gewinnen wir den Eindruck, dass sich die EZB mit dem derzeitigen Zinsniveau wohlfühlt. Einerseits haben die Risiken für die konjunkturelle Entwicklung abgenommen, beispielsweise aufgrund der heutigen Einigung im Handelsstreit zwischen den USA und China. Sie betonte die Widerstandsfähigkeit der europäischen Konjunktur. Immerhin ist die Wirtschaft im dritten Quartal 2025 trotz des handelspolitischen Gegenwinds um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal gewachsen. Auf der anderen Seite verlaufe die geldpolitische Transmission effektiv. Bei den Risiken für die Inflation stellte sie mögliche Lieferengpässe durch die Knappheit von Seltenen Erden in den Vordergrund, die sich zu einem Aufwärtsrisiko für die Inflationsrate entwickeln könnten. Alles in allem deuten die heutigen Aussagen darauf hin, dass die Hürde für mögliche Zinssenkungen nochmals erhöht wurde.“

DWS/SJ