9. September 2025

EZB und Zinsen: Senkungen vorbei

„Die EZB befindet sich im Wartemodus. Zinssenkungen sind vorerst kein Thema mehr, das Inflationsziel von zwei Prozent gilt als erreicht – ein Punkt, der dem Euro Rückenwind geben dürfte“, meint Maximilian Wienke, Marktanalyst bei eToro.

eToro-Marktanalyst Maximilian Wienke

Der Experte: „Neue Projektionen dürften bestätigen, dass die Inflation mittelfristig bei zwei Prozent bleibt. In den bisherigen Schätzungen wird sogar ein kurzer Rückgang auf 1,6 Prozent im Jahr 2026 erwartet, bevor 2027 wieder die Zielmarke erreicht wird. Weitere Zinssenkungen kämen nur dann in Frage, wenn die Inflationserwartungen spürbar nach unten kippen. Ein einzelner kleiner Schritt würde ohnehin kaum Wirkung entfalten. Dafür wäre eine ganze Reihe an Senkungen nötig.“

Gefahren für Europa

Wienke sagt weiters: „Die größten Gefahren für die europäische Wirtschaft liegen derzeit weniger bei der Inflation, sondern vielmehr in der Politik. Handelskonflikte mit den USA, geopolitische Spannungen und die politische Krise in Frankreich könnten eine weitere Rally am europäischen Aktienmarkt bremsen. Besonders in Frankreich steigen die Renditeaufschläge gegenüber deutschen Staatsanleihen. Das gilt als klares Warnsignal für zunehmende fiskalische Risiken.

EZB-Chefin Christine Lagarde dürfte bei der Pressekonferenz (11. September 2025, Anm.) wie gewohnt vage bleiben. Klare Aussagen zu weiteren Zinsschritten sind nicht zu erwarten. Anleger müssen daher zwischen den Zeilen lesen, während die Märkte ihren Blick stärker auf externe Faktoren richten. Für den Euro heißt das: Ohne klare Signale der EZB hängt die Richtung stärker von US-Daten, den Zinsunterschieden zur Fed und geopolitischen Nachrichten ab. Der DAX bleibt kurzfristig anfällig für Schwankungen, profitiert mittelfristig jedoch von stabilen Zinsen.“

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