ExpertsTalk mit Hermann Stöckl, VPI
Der VPI World Select hat beim Dachfonds Award 2025 einen hervorragenden ersten Platz erzielt. Das ist eine erfreuliche Nachricht. Aber das Business der VPI Vermögensplanung geht in Wahrheit viel weiter. GELD-Magazin im Gespräch mit dem CEO Hermann Stöckl.

Herr Stöckl, Sie beraten Ihre Kunden seit Jahrzehnten bei deren Vermögensplanung und bieten auch eigene Veranlagungsprodukte an. Welche Rolle spielen diese in Ihrem Business?
Genau genommen spielen diese Fonds, wenn auch eine wichtige, doch nur eine Nebenrolle. Wir definieren uns als umfangreiche Vermögensplaner und beraten unsere Kunden nicht nur hinsichtlich deren Kapitalanlage, sondern sehen uns vielmehr als Begleiter der individuellen Lebens-DNA unserer Kunden, die deren persönliche Finanzplanung ganz wesentlich mitbestimmt. Zum einen ist da das finanzielle Umfeld, in das sie hineingeboren wurden, zum anderen sind deren Lebenswünsche und Ziele auch durch unterschiedliche Karriereverläufe geprägt. Auch die Familiensituation spielt eine entscheidende Rolle: Lebenspartner und Kinder – vielleicht sogar Enkelkinder – müssen miteinbezogen werden. Dadurch ändern sich oft die persönlichen Prioritäten und das Sicherheitsbedürfnis sowie die Anforderungen an die laufende Liquidität. Auch Themen wie Erben, Vererben, Schenken bzw. eine Verfügungsvollmacht für Notfälle wollen beachtet werden.

Das klingt nach vielen Unternehmern als Kunden …
Ja, unsere Kunden sind hauptsächlich Unternehmer. Bei ihnen stellt sich oft die Frage der finanziellen Möglichkeiten und wie man das System so aufstellen kann, dass Firmenkapital optimal zu Privatkapital wird – mittels Firmenpensionen, betrieblicher Altersvorsorge etc. Um auf die Frage der Anlageprodukte zurückzukommen: Unsere VPI-Fonds sind nur ein kleiner Teil der Auswahlmöglichkeiten, die wir zur Kapitalveranlagung erfolgreich einsetzen. Wir verwalten die Fonds nicht selbst, sondern arbeiten hier eng mit der DJE Kapital AG zusammen, die seit Jahrzehnten eine der besten Kapitalanlageunternehmen ist und uns mit einer breiten Palette an Anlagestrategien alles anbietet, was wir uns wünschen können. Nebenbei bemerkt, der Sohn des Gründers Jens Ehrhardt, Jan Ehrhardt, wurde heuer von der Börsenmedien AG zum Fondsmanager des Jahres 2025 gekürt.
Wenn man an Finanzberatung denkt, gibt es in Österreich rund 1.000 zugelassene Berater. Was ist Ihr USP, mit dem Sie sich von dieser Masse abheben?
Ich denke, dass Finanzberater, die Kapitalanlagen vermitteln, eine aussterbende Spezies sind. Das Geschäft übernehmen immer stärker Banken und Versicherungen mit ihrer KI bzw. es investieren die Kunden immer öfter online in Eigenregie. Die meisten haben neben Bank und Steuerberater aber niemanden zur Seite, und diese stehen unter einem enormen Druck der Regulatorik, was sie z.T. auch bei der Beratung einschränkt. Unser Asset ist, vor Ort persönlich dem Kunden beratend zur Seite zu stehen und ihn transparent genau darüber aufzuklären, welche Vor- und Nachteile er mit seinen möglichen Entscheidungen hat. Und wir können alle Strategien mit unserem Netzwerk an Anwälten, Steuerberatern, Banken oder Versicherungen perfekt umsetzen.
Die Anlageberatung per se ist bei uns seit 2015 nicht mehr die Aufgabe unseres Mitarbeiters. Dieser soll sich auf die optimale Finanzplanung mit dem Kunden konzentrieren. Die Vorschläge für die Kapitalanlage werden bei uns zentral auf Basis eines Dauerschuldverhältnisses nach dem Best-Advice-Prinzip ausgearbeitet. Dass wir dabei zu rund 80 Prozent Fonds, die von DJE Kapital gemanagt werden, einsetzen, liegt an der erstklassigen Qualität des Hauses DJE. Ebenso setzen wir diese Produkte auch bei Kapitalanlagen im Rahmen von betrieblichen Altersvorsorgen (bAV) oder Fondsgebundenen Lebensversicherungen ein.
Das heißt, Sie bieten keine isolierten Finanzanlagen oder Versicherungen an?
Nein, wir gehen nur Ganzmandate im Sinne eines „Financial Planning at its best“ ein. Das Wichtigste ist immer, die Gesamtheit der finanziellen Bedürfnisse des Kunden zu verstehen. Dazu treffen wir die Kunden mehrmals im Jahr persönlich, um zu beraten, ob der eingeschlagene Weg in der gegenwärtigen Situation kontinuierlich fortgesetzt werden kann.